Best Practices gegen Lebensmittelabfälle
Durch Kreislaufwirtschaft könnte ein Großteil der Lebensmittelabfälle vermieden werden. Aus diesem Grund kommen im EU-Projekt CIREVALC regelmäßig Unternehmen und Interessengruppen aus zehn zentraleuropäischen Regionen zusammen. Sie teilen Best Practices und innovative Lösungen, um Lebensmittelabfälle zu minimieren. Im April 2025 waren oberösterreichische Unternehmen Schauplätze für diesen Austausch.
Das Interreg-Projekt CIREVALC unterstützt den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft – und zwar dort, wo wir täglich konsumieren: im Lebensmittelbereich, bei der Verpackung und im Catering. „Anfang April waren wir bei oberösterreichischen Pionierinnen und Pionieren zu Gast, die Kreislaufwirtschaft nicht nur als Schlagwort verstehen, sondern als gelebte Praxis“, erzählt LC-Projektmanagerin Luise Dauwa. Ob durch einzelne innovative Schritte oder durch ein ganzheitliches Unternehmenskonzept – die Betriebe und Anlagen zeigen, wie Ressourcenschonung und Wiederverwertung wirtschaftlich umgesetzt werden können.
Die Ölmühle Ennsdorf gewinnt den Großteil der Energie, die sie für die Herstellung von Pflanzenöl benötigt, aus den eigenen Produktionsrückständen mit einer Biogasanlage. Sie arbeitet damit nach dem Prinzip einer Zero-Waste-Fabrik. Das schont Ressourcen und spart Kosten. „Als Unternehmer glauben wir, dass das der Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft ist,“ sagt Klemens Rauch, Gesellschafter VFI Oils for Life, Leitung Marketing.
Berglandmilch eGen setzt seit 2020 auf ein nachhaltiges Verpackungssystem und verwendet Mehrweg-Glasflaschen. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen eine Biogasanlage, in der Produktionsabfälle verwertet werden. Die daraus gewonnene Energie fließt direkt in die eigene Produktion zurück – ein effektiver Kreislauf, der Umwelt und Ressourcen schont. „Mir gefällt die Verbindung von Berglandmilch eGen zu den österreichischen Landwirtinnen und Landwirten, die ihre Milch direkt vermarkten können. Das sichert ein angemessenes Einkommen, fördert die Entwicklung des Tiersektors, erhält die Landschaft und fördert letztendlich die ländliche Entwicklung in Österreich“, betont Iva Bažon Zidarić von Vina Bažon family farm in Kroatien.
Bei der Aquaponik-Anlage „Feldoase“ in Leonding wird Fischzucht mit Pflanzenanbau kombiniert, wobei die Ressourcen Wasser, Energie und Nährstoffe – insbesondere die Fischexkremente als natürlicher Dünger – im geschlossenen Kreislauf genutzt werden. So entsteht ein hocheffizientes, ressourcenschonendes System, das Tier- und Pflanzenproduktion auf innovative Weise verbindet. „Besonders beeindruckend ist, dass unverkaufter Salat nicht entsorgt werden muss, sondern einfach wieder in das System zurückgeführt wird – so wächst er weiter und es entsteht kein Abfall“, erzählt Iva Bažon Zidarić.
Das Fazit der Studytour von Juliane Dziumla von der United Nations University-FLORES: „Als Forschungseinrichtung ist es manchmal schwierig, mit Stakeholdern aus der Privatwirtschaft und Politik in Kontakt zu kommen. Aus diesem Grund war es eine gute Gelegenheit für uns. Ich habe viel gelernt und wertvolle Kontakte geknüpft.“
Dieses Projekt wird im Rahmen des Förderprogrammes „Interreg Central Europe“ von der EU gefördert.