04.12.2024

Mehr als 1.000 Teilnehmer:innen bei größter Wasserstoffveranstaltung Österreichs

Besucherrekord bei H2 Convention in Linz

Oberösterreich und insbesondere der Großraum Linz bieten ideale Voraussetzungen für den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft. Die Transformation der Industrie hat 2024 deutlich Fahrt aufgenommen: Die Zahl der ersten H2-Leitprojekte belegt die Fortschritte in Oberösterreich und im Großraum Linz. Bei der H2 Convention vom 26. bis 28. November kamen Entscheidungsträger:innen und Expert:innen in der Linzer Tabakfabrik zusammen, um mehr über die aktuellen Vorhaben zu erfahren und sich darüber auszutauschen. Im Mittelpunkt standen das oberösterreichische Startnetz und die nächsten Schritte zur Transformation der energieintensiven Produktion im Großraum Linz.

Screen mit "Willkommen zur H2 Convention 2024"
H2 Convention © Sebastian Philipp

Um die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Produktionsunternehmen, Energieversorgern, Forschungseinrichtungen und weiteren Akteuren auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern, haben das Land Oberösterreich, die Stadt Linz, die LINZ AG und VERBUND im vergangenen Jahr die H2 Convention ins Leben gerufen. Inzwischen hat sich die Veranstaltung zur größten Wasserstoffkonferenz Österreichs entwickelt.

Beim Abendempfang sprach Landeshauptmann Thomas Stelzer die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette an: 

„Oberösterreich ist das Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 und Wasserstoff wird eine Schlüsseltechnologie in der Energiewende sein. Deshalb ist die Convention so wichtig, weil sie alle Akteure zusammenbringt, die den Weg aufzeigen, wie es gehen kann. Es braucht die Standortpartner wie die Energiewirtschaft, Versorger und Erzeuger, um aufzuzeigen, dass Erzeugung und Abnahme wirklich funktionieren. Die gesamte Umstellung ist für Europa ein historischer Kraftakt, genau genommen ist ein Marshallplan für die Energiewende erforderlich.”


Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner betonte, dass Oberösterreich mit seiner Wasserstoff-Offensive 2030 die Transformation des Energiesystems am Standort vorantreibt: 

„Gerade für unser Bundesland mit seiner CO2-intensiven Industrie ist Wasserstoff ein entscheidender Schlüsselfaktor, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten. Daher hat Oberösterreich auch mit der Steiermark und mit Kärnten ein gemeinsames Wasserstoff-Valley der drei Industriebundesländer initiiert. Dieses hat sich erfreulicherweise EU-weit gegen zahlreiche Bewerber durchgesetzt: Die Verhandlungen der EU über eine Startförderung von 20 Mio. Euro laufen gerade. Diese Startförderung soll ab Anfang 2025 die Umsetzung von Investitionen in Höhe von 578 Mio. Euro in die regionale Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff für eine nachhaltigere Industrie ermöglichen.“


Auch die Stadt Linz will das Potenzial von Wasserstoff nutzen und die Stadt zu einem internationalen Wasserstoffzentrum entwickeln. „Die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie, Politik, Verwaltung sowie den Linzerinnen und Linzern ist ein Schlüssel, um die Klimaneutrale Industriestadt 2040 Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei spielen erneuerbare Energien und der Ausbau der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette eine zentrale Rolle. Die H2 Convention ist das Forum, um dabei kollaborativ und erfolgreich in die Zukunft zu gehen!”, sagte der geschäftsführende Linzer Vizebürgermeister Dietmar Prammer.

Gemeinsam mit dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz haben auch die LINZ AG und VERBUND den Wasserstoffausbau mit der H2 Convention heuer weiter vorangetrieben. Erich Haider, Generaldirektor LINZ AG: „Die LINZ AG unterstützt beim Auf- und Ausbau der notwendigen Infrastruktur für das lokale Wasserstoffnetz im Großraum Linz. Mit Leuchtturm- und Forschungsprojekten zur Nutzung und Speicherung von grünem Wasserstoff liefert die LINZ AG wichtiges Know-how und ist die erste Anlaufstelle für interessierte Linzer Betriebe. Genauso wichtig für das gemeinsame Vorantreiben des Wasserstoffnetz-Aufbaus sind dabei auch der Erfahrungsaustausch und die Diskussion von neuen Ideen, wozu uns die diesjährige H2 Convention erneut die Möglichkeit bot: Von Tag eins, dem Infotag, der insbesondere ein junges Publikum ansprach, über die zentralen Paneldiskussionen und Workshops auf der zweitägigen Fachtagung bis zum abschließenden Besuch der H2-Welt im Ars Electronica Center.“

Susanna Zapreva, Chief Renewables Officer (CRO) und Mitglied des Vorstandes bei VERBUND AG, ergänzte: „Unser Energiesystem verändert sich radikal. VERBUND steht dabei als Dekarbonisierung-Partner der Industrie an der Spitze der Entwicklung – um den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig zu sichern. Durch die internationale Ausrichtung unserer Wasserstoffaktivitäten tragen wir aber auch in Europa für das Gelingen der Energietransformation maßgeblich bei. Die H2 Convention in Linz gibt uns eine Plattform für noch stärkere überregionale Vernetzung und einen internationalen Erfahrungsaustausch. So können wir Barrieren abbauen, voneinander lernen und gemeinsam den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft über die Grenzen hinweg vorantreiben.”


Folgende Leuchtturmprojekte in Oberösterreich wurden bei der H2 Convention vorgestellt:

  • Erste Wasserstoffleitung zwischen Sattledt und Linz
  • Wasserstoffspeicher und -elektrolyse: Wasserstoffspeicherung in ausgeförderten Erdgaslagerstätten, angebunden an das Startnetz mit eigener Erzeugung
  • EUH2STARS: „Sommersonne im Winter nützen“ – Weiterentwicklung der Wasserstoffspeicher, um den Zentralraum im Winter mit grüner Energie versorgen zu können, z. B. für Kraftwerke zur Fernwärme- und Stromerzeugung; angebunden über das Startnetz
  • H2-Park: Elektrolyseanlage inkl. größtmöglicher Nutzung von Synergieeffekten, z. B. Überschussstrom in Wasserstoff umwandeln, um Energie speicherbar zu machen, Abwärme der Elektrolyse wird für Fernwärme genützt, Sauerstoff kommt in der Industrie oder Abwasserreinigung zum Einsatz
  • Hy4Smelt: Demonstrationsanlage für kohlenstoffneutrale Stahlproduktion mit Wasserstoff in Linz
  • Green Ammonia Linz: Elektrolyseanlage und Nutzung des erzeugten grünen Wasserstoffs in der chemischen Industrie in Linz


Für die Konzeption und Umsetzung der H2 Convention zeichnet das Innovation in Politics Institute verantwortlich. Das internationale Unternehmen mit Sitz in Wien und Berlin sowie Vertretungen in 18 europäischen Ländern identifiziert, entwickelt und implementiert Innovationen in Politik und Gesellschaft, um die Demokratie in Europa zu stärken. Weitere Partner der H2 Convention, die ebenfalls ihre aktuellen Projekte und Pläne vorgestellt haben, sind (in alphabetischer Reihenfolge): AGGM, Bosch AG, Energie AG, LAT Nitrogen, Linde Gas, RAG Austria AG und Siemens Energy. Die Veranstaltung bestand aus einer Fachtagung (27.-28.11.2024) und einem öffentlichen Informationstag (26.11.). Neben neuen Unternehmenspartnern waren auch relevante bundesweit tätige und international orientierte Organisationen an Bord: Dazu zählen etwa die HyPA (Hydrogen Partnership Austria), die Wirtschaftskammer Oberösterreich und WIVA P&G (Wasserstoff Initiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas), der Klima- und Energiefonds sowie die ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas und Wasserfach) und die HIAA (Hydrogen Import Alliance Austria).

 

Kontaktpersonen:

Klaus Oberreiter, Leitung Policy & Standortstrategie, Business Upper Austria
Klaus Oberreiter
Leitung Policy & Standortstrategie
klaus.oberreiter(at)biz-up.at