Inkjet als Gamechanger
Der Tintenstrahl- oder auch Inkjet-Druck hat sich bereits in vielen Industriezweigen etabliert. Im EU-geförderten Projekt „inkjet-bioAM“ arbeiten 15 Partner aus fünf Ländern daran, auch den Inkjet-Druck von Biomaterialien voranzutreiben.
Der Inkjet-Druck ermöglicht beispielsweise, Gerüststrukturen für Geweberekonstruktionen Tropfen für Tropfen aus biokompatiblen Materialien aufzubauen. Die Verbreitung des Inkjet-Drucks in der Biomedizin leidet derzeit noch unter dem Mangel an verfügbaren biokompatiblen Materialien sowie der fehlenden medizinischen Zertifizierung der Prozesse und Drucker.
Im Projekt sollen unterschiedliche Biomaterial-Tinten entwickelt werden, die für den industriellen Tintenstrahldruck geeignet sind. „Wir werden untersuchen, ob sich diese Materialien für zertifizierte Medizinprodukte eignen und die hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards gewährleistet werden können, die bei der Herstellung von Medizinprodukten und Arzneimitteln unerlässlich sind“, erklärt Projektleiter Hannes Fachberger von PROFACTOR.
Drei Pilotlinien sollen den praktischen Einsatz der Inkjet-Drucktechnologie für verschiedene Anwendungsfälle demonstrieren. Pilotanlage 1 beinhaltet einen 5-Achsen-Drucker für 3D-gedruckte Multimaterial-Bioscaffolds (Gerüststrukturen) zur Behandlung von osteochondralen Defekten. Pilotanlage 2 besteht aus einem CeradropDrucker zur Herstellung von Biosensoren für Inkontinenzprodukte und auf der dritten Pilotanlage soll die Produktion von temporären Tätowierungen mit Schmerzmittel oder Lokalanästhetika mit dem LP50-Drucker von SUSS MicroTec demonstriert werden.