02.01.2025

Branchencluster stärken Widerstandskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts OÖ

Oberösterreich hat ein europaweit einzigartiges und vor allem wirkungsvolles Rezept für die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen: Die acht Clusterinitiativen der oö. Standortagentur Business Upper Austria – Automobil, Building Innovation, Cleantech-, IT-, Kunststoff-, Lebensmittel-, Mechatronik- und Medizintechnik-Cluster – erschließen für ihre Partnerbetriebe neue Märkte, stoßen durch firmenübergreifende Kooperationen Innovationen an und sorgen mit gezielter Weiterbildung für den entscheidenden Wissensvorsprung. 

V. l.: Werner Pamminger (Geschäftsführer Business Upper Austria), Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Automobil-Cluster-Manager Florian Danmayr bei der automotive.2023
V. l.: Werner Pamminger (Geschäftsführer Business Upper Austria), Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Automobil-Cluster-Manager Florian Danmayr bei der automotive.2023 © Bodingbauer

„Ein starker Wirtschaftsstandort braucht vor allem Resilienz. Diese stützt sich in Oberösterreich auf drei Säulen: Innovationen, top ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie das Erschließen neuer Märkte und Kunden“, betont Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. „In den Cluster-Netzwerken finden Unternehmen Top-Qualifizierungsangebote, Erfahrungsaustausch und Netzwerk-Events für den entscheidenden Wissensvorsprung auch in schwierigen Zeiten. Mit Innovation durch Kooperation, mit Erfahrungsaustausch in der Gruppe und gemeinsamen Reisen zu potenziellen neuen Geschäftspartnern profitieren Clusterpartner und bleiben wettbewerbsfähig und zukunftsfit“.

Innovation als Erfolgsfaktor

Als erstes Branchennetzwerk wurde 1998 der Automobil-Cluster gegründet. Seither wurden rund 850 regionale Clusterkooperationsprojekte mit ca. 3.000 beteiligten Unternehmen und einem Projektvolumen von rund 180 Mio. Euro erfolgreich umgesetzt. „Es gibt nur wenige Regionen in Europa, die so konsequent seit mehr als 25 Jahren clusterorientierte Wirtschaftspolitik betreiben“, sagt Landesrat Achleitner hervor. Aktuell begleitet Oberösterreichs Standortagentur zwölf firmenübergreifende Kooperationsprojekte. Das Motto „Innovation durch Kooperation“ ist aktueller denn je. „Innovation ist der zentrale Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Das wissen auch die fast 2.000 Clusterpartner im Netzwerk von Business Upper Austria. Vom KMU über den Leitbetrieb bis hin zu Bildungs- und Forschungseinrichtungen stärken sie die Resilienz einer der stärksten Wirtschaftsregionen Österreichs“, hebt Landesrat Achleitner hervor.

Neue Synergien in Hagenberg

Seit einem Jahr bündeln außerdem der IT-Cluster und der Softwarepark Hagenberg ihre Kräfte. Der IT-Cluster hat Ende 2023 seinen Standort von Linz nach Hagenberg verlegt. „Damit hat die Standortagentur eine gewinnbringende Synergie für alle geschaffen. Der Softwarepark Hagenberg hat die größte Dichte an softwarebezogenen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen in Österreich. Viele der hier ansässigen Unternehmen und Einrichtungen sind bereits seit Jahren Mitglied im IT-Cluster, von daher ist der IT-Cluster näher an seine Kunden gerückt“, betont Christian Altmann, Leiter Cluster & Kooperationen bei Business Upper Austria. „Hagenberg war und wird als wichtige Drehscheibe für die Softwareentwicklung im deutschsprachigen Raum wahrgenommen – und daher ist es nur logisch, wenn auch der IT-Cluster nun seinen Standort im Softwarepark hat.“

Vorteil: Nähe zum Kunden

Nicht nur der IT-Cluster, sondern alle acht Branchencluster punkten durch ihre Nähe zum Kunden. Seit 1999 haben die Cluster-Teams 1.900 Firmen besucht. Mehr als 9.000 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Organisationen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen haben an Veranstaltungen der Cluster teilgenommen. Ein wichtiges Instrument der Netzwerkarbeit sind Erfahrungsaustauschrunden – kurz ERFA. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer profitieren vom Austausch über brandaktuelle Themen mit internen und externen Fachleuten aus der Branche. An den bisher 110 stattgefundenen ERFA-Treffen nahmen 1.400 Interessierte teil.

Innovation durch Kooperation

Clusterkooperationsprojekte werden vom Wirtschaftsressort des Landes OÖ gefördert. Eines davon ist „BlisterCycle“, ein aktuelles Projekt im Kunststoff-Cluster. Vier oberösterreichische Unternehmen arbeiten mit dem Transfercenter für Kunststofftechnik (TCKT) an einem nachhaltigen, weltweit erweiterbaren Recyclingkonzept für Verbund-Blisterverpackungen. Diese sind besonders hygienisch und sicher und daher aus der Medizin- und Pharmabranche nicht wegzudenken. Allerdings sind die hochfunktionellen Materialverbunde derzeit noch schwierig zu recyceln, daher werden sie meist der thermischen Verwertung zugeführt. Das soll sich durch das Forschungsprojekt ändern.

Mit KI zum Nachhaltigkeitsbericht

Ein weiteres Kooperationsprojekt im Cleantech-Cluster beschäftigt sich mit Nachhaltigkeitsberichten und wie deren Erstellen mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) vereinfacht werden kann. Denn die komplexen Regelwerke wie die CSRD-Richtlinien oder jene von Geschäftspartnern, Banken und Versicherungen sowie unzählige Datenquellen stellen vor allem KMU vor Herausforderungen. Die Mission PET GmbH, die SEMA Maschinenbau GmbH und die STRASSER Steine GmbH wollen diese mit dem Software Competence Center Hagenberg (SCCH) meistern.

Ausgezeichnetes EU-Projekt

2024 haben die Cluster der Standortagentur 16 neue Drittmittelprojekte auf nationaler und europäischer Ebene gestartet, davon waren neun EU-Projekte. „Das gezielte Einbeziehen von Partnerunternehmen in EU-Projekte eröffnet Kontakte zu internationalen Netzwerken und Märkten“, sagt Altmann. 2024 haben daher die Cluster für ihre Arbeit 1,5 Millionen Euro an EU-Fördergeldern nach Oberösterreich geholt. Eines der EU-Projekte wurde sogar als Leuchtturmprojekt des Donauraum-Strategie-Schwerpunkts „Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen“ ausgezeichnet: Im Interreg-Danube-Region-Projekt „Plan-C“ unterstützen der Mechatronik- und der Kunststoff-Cluster lokale Unternehmen aus der Kunststoff-Wertschöpfungskette dabei, nachhaltige und zirkuläre Produkte zu entwickeln.

Branchenübergreifende Vernetzung

Technologie- und clusterübergreifende Special Interest Groups wie die Leichtbauplattform Austrian Advanced Lightweight Technology (A2LT) forcieren die branchenübergreifende Zusammenarbeit. A2LT ist eine gemeinsame Initiative des Automobil-, Mechatronik- und Kunststoff-Clusters sowie der sparte.industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich und des ACstyria. „Leichtbautechnologie ist DIE Schlüsseltechnologie, die in allen Branchen ressourcen- und klimaschonende Lösungen ermöglicht. Gleichzeitig hat der Leichtbau als branchenübergreifende Disziplin enorme volkswirtschaftliche Bedeutung“, hebt Christian Altmann hervor. Vernetzung und das internationale Sichtbarmachen standen 2024 im Fokus von A2LT bei Veranstaltungen in Krakau, Stuttgart und in den Niederlanden. 

Alle Informationen zu Cluster & Kooperationen finden Sie hier.

Kontaktpersonen:

Christian Altmann, Leitung Cluster & Kooperationen, Business Upper Austria
Christian Altmann
Leitung Cluster & Kooperationen
christian.altmann(at)biz-up.at