02.09.2019
Forschungsprojekt TEX2MAT

Recycling von Textilabfällen

Damit das Leben von Alttextilien in Zukunft nicht wie derzeit auf Deponien oder im Verbrennungsofen endet, entwickeln 12 Partner gemeinsam im Projekt „TEX2MAT“ neue Aufbereitungsmethoden und Prozesse zum Recycling von Textilabfällen.

Case Study Spritzguss: Zwei von drei ausgewählten technischen Bauteilen für Feuerlöscher (im Bild: Pulverdruckdüse) könnten aus Recyclingware produziert werden © Multiplast Kunststoffverarbeitungs GmbH
Case Study Spritzguss: Zwei von drei ausgewählten technischen Bauteilen für Feuerlöscher (im Bild: Pulverdruckdüse) könnten aus Recyclingware produziert werden. Der dritte Bauteil erfüllt die Berstdruckwerte noch nicht. Deshalb werden weitere Optimierungen mit Glasfaser verstärktem rPA folgen © Multiplast Kunststoffverarbeitungs GmbH

Die Kreislaufwirtschaft von Textilabfällen unterschiedlicher Zusammensetzung („multi-materials“) ist eine große Herausforderung. Gesellschaft und Gesetzgeber fordern rasche technologische Lösungen für stoffliches Recycling. Verschärft wird die Problematik durch die starke Tendenz zu immer mehr „multi-materials“ Textil-Lösungen. Für die ausgewählten Bereiche Arbeitskleidung, Handtücher und technische Vliese soll ein idealtypischer, KMU-tauglicher Ablaufprozess für qualitätsgesichertes, stoffliches Recycling entwickelt werden.

Neuer Ansatz: Enzymatische Trennung

Schlüsselelemente dafür sind die von den Forschungspartnern eingebrachten neuen Technologien und Methoden zur Trennung und Aufbereitung dieser Abfälle aus Polyester, Polyamiden sowie Mischgeweben. Ein neuer methodischer Ansatz soll die Stoffe enzymatisch trennen. Die anfallenden Materialien werden charakterisiert und in Qualitätsklassen sortiert. Mittels Faseraufbereitungstechnologien und Granulierung bzw. Compoundierung werden die so gewonnenen Rohstoffe wieder zu Fasern oder Spritzgussteilen verarbeitet. In Case-Studies wird der neue Prozess praktisch erprobt und die Tauglichkeit evaluiert. Erklärtes Ziel ist, dass aus den getrennten Materialabfällen neue 1A-Fasern bzw. neue 1A-Bauteile erzeugt werden können.

Projektpartner

  • ecoplus.Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH, Kunststoff-Cluster, Konsortialführer
  • Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung
  • Technische Universität Wien, Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften
  • Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Umweltbiotechnologie
  • DI Monika Daucher
  • Ing. Gerhard Fildan GmbH
  • Herka GmbH
  • Huyck.Wangner Austria GmbH
  • Multiplast Kunststoffverarbeitung GmbH
  • Starlinger & Co Gesellschaft m.b.H.
  • Salesianer Miettex GmbH
  • Thermoplastkreislauf GmbH

Das Projekt Tex2Mat wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen von COIN, Kooperation und Netzwerke, COIN Netzwerke 9. Ausschreibung gefördert.