18.06.2025

RIAMO: Zweiter Testlauf in Linz-Land

Ende Mai geht der zweite Testlauf des Projekts RIAMO im Bezirk Linz-Land zu Ende. Der automatisierte eVAN der DigiTrans GmbH verkehrt seit Anfang April zwei Monate lang zwischen dem Bahnhof Asten/Fisching und dem Gewerbegebiet St. Florian.

RIAMO-Haltestelle in Asten
RIAMO-Haltestelle in Asten © DigiTrans GmbH

Neu ist diesmal, dass auch Siedlungen mit Privathaushalten in den Probebetrieb eingebunden sind. Beim ersten Testlauf im Herbst im Gewerbegebiet Südpark in Linz-Pichling konnten nur Beschäftigte der dort ansässigen Firmen, die sich am Projekt beteiligten, das On-Demand-Shuttle nutzen. Erkenntnisse aus dem ersten Testlauf fließen teilweise bereits in die aktuelle Pilotphase ein. 

„Die Fahrgäste haben damals rückgemeldet, dass das abrupte Bremsen des Shuttles etwas unangenehm ist“, sagt Gerald Warter, Projektmanager im Automobil-Cluster. „Das automatische Bremsen fällt jetzt ein wenig sanfter aus.“ 

Aus der Umfrage unter den Fahrgästen im Herbst haben sich auch Wünsche an die Funktionalitäten der Buchungsplattform ergeben, die ebenfalls bereits umgesetzt wurden. Das sind beispielsweise die Möglichkeit zur Serienbuchung und Push-Benachrichtigungen.

Zubringer“ zum höherrangigen öffentlichen Verkehr 

„Dieses Projekt bereitet den Boden insbesondere für Gemeinden für einen autonomen öffentlichen On-Demand-Mikroverkehr auf vordefinierten Routen sozusagen einen Zubringerdienst zum höherrangigen öffentlichen Verkehr“, erklärt Warter. 

Dazu werden zwei Szenarien erprobt: einmal mit einem Endknotenpunkt (Bahnhof) und einmal mit zwei (Bahnhof am einen und Straßenbahnhaltestelle am anderen Ende). Für beide Szenarien erprobt das Projekt die Optimierung der Wegstrecken („Pooling“) sowie das Nutzerverhalten. Die Methodik, die das OnDemand-Shuttle in Güteklassen des öffentlichen Verkehrs einordnet, um Verbesserungen messbar zu machen, hat das Projektteam bereits entwickelt. Ebenfalls getestet wird im Projekt ein von der Volterio GmbH entwickeltes automatisiertes Ladesystem.

Probleme bereiten die anderen 

Das Projekt RIAMO erforscht automatisierten On-Demand-Verkehr, um später ländliche Gebiete an den öffentlichen Verkehr anzubinden. Fahrgäste können das Shuttle via Buchungsplattform zum gewünschten Zeitpunkt an den gewünschten Haltepunkt rufen. Als Shuttle fungiert der automatisierte eVAN der DigiTrans GmbH. Aufgrund der geltenden Gesetze muss ein Sicherheitslenker am Steuer sitzen, der im Notfall eingreifen kann. Auch die Sicherheitslenkerinnen und -lenker wurden in der ersten Testphase um ihr Feedback gebeten. Sie waren sich einig: 

„Das größte Problem im laufenden Betrieb sind die anderen Verkehrsteilnehmer, die sich so verhalten, dass es immer wieder zu Situationen kommt, in denen ich eingreifen muss: Überholen, Schneiden, zu knappes Auffahren.“

Streng nach Gesetz programmiert 

DigiTrans GmbH und AIT interpretieren das so: 

„Autonome Fahrzeuge müssen sich strenger an die Verkehrsregeln halten und sind auch so programmiert. Die anderen Lenkerinnen und Lenker nehmen das autonome Shuttle wie ein Fahrschulauto wahr, also eher als Hindernis denn als gleichberechtigten Partner im Straßenverkehr, und verhalten sich auch so ähnlich.“ 

Für den aktuellen Zeitraum existieren noch keine Fahrgastzahlen. Im Herbst waren es rund 300 Fahrten. Das AIT Austrian Institute of Technology führte während des Testbetriebs Interviews mit den Fahrgästen durch. Das Feedback war durchwegs positiv. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sie das automatisierte Shuttle anstelle des Autos nutzte.

RIAMO – Rural Communities Enabled for Integrated Automated Mobility 

Projektlaufzeit

2,5 Jahre 

Projektstart

Juli 2023

Fördergeber

Das Projekt wird im Rahmen der Ausschreibung Mobilität - Regionen und Technologien 2022 von der FFG gefördert.

Projektpartner

www.riamo.at

Kontaktpersonen:

Gerald Warter, Projektmanager Automobil-Cluster, Business Upper Austria
Gerald Warter
Projektmanager

Effiziente Mobilität

gerald.warter(at)biz-up.at