Neben der konsequenten Orientierung an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden sowie dem Anspruch an höchste Produktqualität hat die Traditionsbäckerei Resch&Frisch Nachhaltigkeit als oberstes strategisches Handlungsfeld definiert. Dem Energiemanagement kommt dabei eine bedeutende Rolle zu. Der führende Akteur in der Brot- und Backwarenbranche mit Hauptsitz in Gunskirchen bei Wels hat im EU-Projekt EENOVA ein Energieaudit durchgeführt, um weitere Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren.
Die letzte vorläufige Energiebilanz der Statistik Austria (Abb.1) zeigt, dass Verkehr, der produzierende Bereich und private Haushalte die großen Brocken unseres Energieverbrauchs darstellen. „Wir müssen alle gleichermaßen zur Reduktion des energetischen Verbrauchs beitragen. Gleichzeitig muss es uns schnellstmöglich gelingen, aus den fossilen Energieträgen auszusteigen und die erneuerbaren auszubauen. Unternehmen, die eine Vorreiterrolle einnehmen und zeigen, wo in der Praxis angesetzt werden kann, sind für die Zielerreichung besonders wichtig“, betont LC-Managerin Heidrun Hochreiter.
Einer dieser Vorreiter ist Resch&Frisch. Das Unternehmen hat die gesamte Wertschöpfungskette nach Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit analysiert und generiert nun konsequent nachhaltige Lösungsansätze. 21.700 MWh (78.456.118 MJ) Strom und 17.300 MWh (55.218.077 MJ) Prozesswärme betrug der Gesamtverbrauch des Backwarenherstellers im Jahr 2023 mit 1.400 Beschäftigten in Österreich und Deutschland sowie einem Umsatz von 147,6 Millionen Euro. „Wir haben bereits im Jahr 2018 das ISO 50001-Energiemanagementsystem implementiert und verpflichten uns damit zur kontinuierlichen Verbesserung unserer Energiebilanz. Dafür wurden wir auch mit dem Energie Star 2020 in der Kategorie Energiewende ausgezeichnet“, berichtet Mag. Claudia Desch-Kampelmüller, Resch&Frisch Immobilien- und Energiemanagement und Mitglied des Managementteams.
Im Jahr 2023 wurde der Gesamtenergieverbrauch (inkl. Treibstoffe) trotz annähernd gleichbleibender Produktionsmengen u. a. durch die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Produktionsstandortes in Wels sowie die sukzessive Umstellung auf verbrauchsärmere Fahrzeugmodelle oder Tourenoptimierungsmaßnahmen um 0,47 % reduziert. In Österreich nutzt Resch& Frisch außerdem zu 100 % zertifizierten Ökostrom an allen Standorten. Im Gesamtunternehmen bedeutet dies einen Anteil von 93 %. „Mit Ende des Jahres wollen wir auch in Deutschland zu 100 % umstellen, sobald der alte Vertrag abläuft“, sagt Desch-Kampelmüller.
Aber Resch&Frisch will auch selbst einen Beitrag leisten und bestehende und geeignete Gebäudedächer zur eigenen Stromerzeugung nutzen. Im Jahr 2019 wurde am Standort Wolkersdorf eine Photovoltaik-Anlage installiert. Seit Jänner 2024 wird auch am revitalisierten Vertriebsstandort in Wels mit einer PV-Anlage Strom erzeugt. Mittlerweile produziert das Unternehmen mit beiden Anlagen rund 165 MWh Strom pro Jahr selbst und eine weitere 200 kWp PV-Anlage ist bereits für das Jahr 2025 budgetiert. Durch den Ausbau der Photovoltaik soll auch die immer größer werdende Anzahl an E-Pkw mit möglichst viel „eigener“ Energie versorgt werden. Die ersten sieben E-Fahrzeuge wurden im Jahr 2021 angeschafft, 2023 waren bereits 30 Pkw mit Elektromotor im Einsatz – dies entspricht einem Anteil von rund 16 %. Bis 2030 sollen alle Pkw bei Resch&Frisch einen CO2-neutralen Antrieb vorweisen.
2011 hat das Unternehmen begonnen, sukzessive auf energiesparende Thermoöl-Öfen umzustellen. Zusätzlich werden künftig Einsatzmöglichkeiten alternativer Primärenergien im Backprozess geprüft. Um die Energieeffizienz weiter zu verbessern, ist darüber hinaus die verstärkte Integration der bestehenden Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR) in den Produktionsplan beabsichtigt. Beide Produktionsstandorte in Oberösterreich und fünf Vertriebsstandorte werden durch Wärmerückgewinnung aus den Kälteanlagen beheizt. In den Werken kann zusätzlich die Abwärme der Druckluftkompressoren sowie der Thermoöl-Anlagen rückgewonnen und genutzt werden. Bei jedem Umbau – egal ob Vertriebsstandort, Filiale oder Produktion – wird entsprechend der ISO 50001-Vorgaben die Umsetzung einer Wärmerückgewinnung durch eine Kosten-Nutzen-Rechnung geprüft. Generell wir die Energieeffizienz bei Neuinvestitionen als Kaufkriterium herangezogen und im Einsatz befindlichen Geräte werden regelmäßig dahingehend geprüft.
Die Bäckerei Resch&Frisch mit Sitz in Gunskirchen verfügt über zwei Produktionsstandorte in Wels und Gunskirchen. Sie ist in drei Geschäftsbereichen tätig: In Österreich und Deutschland werden rund 12.800 Kundinnen und Kunden der Hotellerie und Gastronomie im Direktvertrieb wöchentlich mit tiefgekühlten Produkten beliefert. Rund 135.000 Haushalte in Österreich und im süddeutschen Raum nutzen monatlich die Hauszustellung „Back‘s Zuhause“ zu Bevorratung von tiefgekühlten Backwaren und in 22 Bäckerei-Cafés in Oberösterreich und Salzburg werden täglich frisches Gebäck, süße Köstlichkeiten und warme Mittagsmenüs und Snacks angeboten.
www.resch-frisch.com