Anleitung zum erfolgreichen Netzwerken in der EU

Kostenlose Basisberatung zum Mitwirken an EU-Forschungsprogrammen erhöht Chance auf Fördergelder

Thomas Rührlinger, Business Development H2 Solutions, vertritt Fronius auf der Plattform FCH JU © Fronius
Thomas Rührlinger, Business Development H2 Solutions, vertritt Fronius auf der Plattform FCH JU © Fronius
Wolfgang Kruglhuber vertritt Fronius auf der Plattform Joining © Fronius
Wolfgang Kruglhuber vertritt Fronius auf der Plattform Joining © Fronius

27.02.2019

Erfolgreiches Netzwerken hat für oö. Unternehmen und Forschungseinrichtungen strategische Bedeutung. Auf europäischer Ebene existieren knapp 80 Plattformen für industrienahe Themen, die die technologischen Schwerpunkte der EU-Kommission mitgestalten. Mit „MULLAT“ (für MULtiLATerale Plattformen) bietet die oö. Standortagentur Business Upper Austria jetzt ein österreichweit einzigartiges, kostenloses Beratungspaket an. „Indem oö. Unternehmen in diesen Netzwerken an den Schwerpunkten europäischer Forschungsprogramme mitwirken, erhöhen sie die Chancen, europäische Fördergelder nach Oberösterreich zu holen“, erklärt Business Upper Austria Geschäftsführer Werner Pamminger.

Auf welche zukunftsweisenden Technologien soll ich in meiner Forschungsstrategie setzen? Welche Trends bestimmen die europäische Industrie? Wie finde ich Kooperationspartner für meine Innovationen? Fragen, die sich oö. Industriebetriebe stellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wertvolle Informationen dazu liefern multilaterale Plattformen und Foren zu industrienahen Themen auf europäischer Ebene. Damit oö. Unternehmen langfristig die technologischen Forschungsrichtungen im industriellen Umfeld mitgestalten können, ist ihre möglichst breite Beteiligung an Netzwerk-Plattformen nützlich.

Möglichkeit zum Mitgestalten
„Viele dieser Plattformen liefern der EU-Kommission fachlichen Input für technologische Schwerpunktsetzungen im Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 bzw. dem Folgeprogramm Horizon Europe“, betont Werner Pamminger, „indem Roadmaps in den jeweiligen Disziplinen erarbeitet werden, bestimmen die Plattformen indirekt europäische Forschungsprioritäten mit.“ Indem heimische Unternehmen ihre eigenen Schwerpunkte einbringen, erhöhen sie die Chancen, europäische Fördergelder nach Oberösterreich zu holen.

Fronius beteiligt sich in mehreren Netzwerken
Fronius ist Mitglied bei Hydrogen Europe, dem europäischen Wasserstoffverband, und Mitglied der Joining Plattform. Hydrogen Europe bildet gemeinsam mit der Europäischen Kommission und Hydrogen Europe Research das europäische Netzwerk FCH JU (Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking). Ziel ist, die Forschung und technologische Entwicklung von Brennstoffzellen und Wasserstofftechnologien in Europa zu unterstützen. Thomas Rührlinger vertritt Fronius auf der Plattform FCH JU: „Über unsere Mitgliedschaft sind wir am Puls der Zeit, was strategische Weichenstellungen, Roadmaps und Programme auf europäischer Ebene betrifft.“

Themen positionieren und mitgestalten
Das Ziel der Plattform „Joining“ ist es, für das zukünftige europäische Förderprogramm „Horizon 2020“ den Bedarf der Fügetechnik für die Produktionstechnologien darzustellen und diese in den kommenden Aufrufen des Förderprogramms zu etablieren. Wolfgang Kruglhuber vertritt Fronius auf der Plattform Joining: „Als international agierendes Unternehmen ist es für uns sehr wichtig, weltweit vernetzt zu sein, uns mit anderen Partnern auszutauschen und zu kooperieren, damit wir mit bestmöglichem Weitblick die Marktbedürfnisse und Marktveränderungen hinsichtlich unseres Produkt-, Service- und Lösungsportfolios berücksichtigen können. Durch die Beteiligung in Netzwerken nutzen wir die Möglichkeit, wichtige Themenstellungen unseres Unternehmens zu positionieren und bei diversen strategischen Entscheidungen mitzuwirken.“

Strategische Bedeutung von Netzwerken
Die oö Standortagentur Business Upper Austria hat nun gemeinsam mit der Upper Austrian Research GmbH, der Leitgesellschaft für Forschung des Landes OÖ, im Projekt „MULLAT“ (für MULtiLATerale Plattformen) erhoben, dass 80 dieser europäischen Plattformen für oberösterreichische Unternehmen eine strategische Bedeutung haben könnten. Gleichzeitig wurde auch eruiert, welche oberösterreichischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in diesen Netzwerken bereits vertreten sind.

Nutzen für Unternehmen aller Größen
Derzeit sind 70 Prozent der in diesen internationalen Netzwerken vertretenen oö. Unternehmen Großunternehmen, beispielsweise die AMAG Austria Metall AG in Braunau, der Spritzgießmaschinenbauer ENGEL in Schwertberg oder Fronius aus Pettenbach, Spezialist für Batterieladesysteme, Schweißtechnik und Solarelektronik. Aber auch KMU wie die Next Generation Recyclingmaschinen GmbH in Feldkirchen an der Donau, Sunlumo in Perg, Entwickler des Eine-Welt-Solar-Kollektors, oder die Aero Enterprise GmbH aus Linz sind bereits Mitglieder in diesen multilateralen Foren.

Internationales Netzwerken
Die thematische Ausrichtung der Netzwerke reicht von Energie und Mobilität über Produktion bis hin zu IKT und deckt sich mit den Stärkefeldern der oö. Wirtschaft. Neben der Mitbestimmung industrieller Forschungsschwerpunkte dienen multilaterale Plattformen dem Informationsaustausch und der Mobilisierung wichtiger Akteure für Kooperationen. Oberösterreichische Unternehmen als Mitglieder profitieren einerseits vom internationalen Netzwerken, andererseits können sie in einigen dieser Foren technologische Strategien mitgestalten.

Kostenlose Basisberatung für oö. Unternehmen
Die Abteilung Forschungs- und Innovationsförderberatung der oö. Standortagentur Business Upper Austria informiert oberösterreichische Unternehmen im Rahmen einer kostenlosen Basisberatung zum Thema „Multilaterale Plattformen“, identifiziert passende Netzwerke und gibt Auskunft über Möglichkeiten zur Beteiligung.