Nachhaltige Betriebe: So geht’s

Die beiden Geschäftsführer der Inocon Technologie GmbH mit den Experten von Business Upper Austria vor dem R2R-Plasmaplotter (v. l.): Fritz Pesendorfer (Inocon Technologie GmbH), Udo Gennari (Business Upper Austria), Markus Mair (Business Upper Austria), Philipp Schöftner (Business Upper Austria), Patrick Willner (Inocon Technologie GmbH). ©Business Upper Austria
Die beiden Geschäftsführer der Inocon Technologie GmbH mit den Experten von Business Upper Austria vor dem R2R-Plasmaplotter (v. l.): Fritz Pesendorfer (Inocon Technologie GmbH), Udo Gennari (Business Upper Austria), Markus Mair (Business Upper Austria), Philipp Schöftner (Business Upper Austria), Patrick Willner (Inocon Technologie GmbH). ©Business Upper Austria
4 Personen sitzen an einem großen Besprechungstisch und halten einen Workshop ab©Business Upper Austria
Im Feedbackworkshop wurden Möglichkeiten zur Verbesserung der betrieblichen Nachhaltigkeit bei der Incon Technologie GmbH besprochen. ©Business Upper Austria
Fritz Pesendorfer (Inocon Technolgie GmbH) ©Wellfilm Austria
Fritz Pesendorfer (Inocon Technolgie GmbH) ©Wellfilm Austria
Patrick Willner (Inocon Technologie GmbH) ©Fotografie Andreas Fettinger
Patrick Willner (Inocon Technologie GmbH) ©Fotografie Andreas Fettinger

12.12.2022

Früher war Nachhaltigkeit ein „Nice-to-have“. Jetzt wird sie für kleine und mittlere Betriebe zum „Must-have“. Business Upper Austria und das Enterprise Europe Network unterstützen nun KMU, die ihr betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement verbessern wollen. Die Expert:innen der oberösterreichischen Standortagentur analysieren den Status quo und geben Handlungsempfehlungen – mit dem neuen kostenlosen Assessment-Tool ECO-lyze®.

Durch nationale und europäische Verordnungen wie das deutsche Lieferkettengesetz, die EU-Taxonomie, die CSR-Direktive sowie die Sustainable Finance Agenda der EU wird auch für KMU die betriebliche Nachhaltigkeit immer wichtiger für den Geschäftserfolg. Noch gelten einige Regularien für kleine und mittlere Betriebe nicht. Trotzdem beeinflussen sie zunehmend ihr Handeln. Wenn sie nicht an ihrer Nachhaltigkeit arbeiten, könnten sie zum Beispiel wichtige Kunden verlieren, die aufgrund des mit 1.1.2023 in Kraft tretenden deutschen Lieferkettengesetzes nachhaltige Lieferanten wählen müssen. Und dann geht es ja auch noch um das Image in der Öffentlichkeit und bei den eigenen Mitarbeiter:innen.


Einfluss auf Finanzierungen

Die EU Sustainable Finance Disclosure Regulation (Offenlegungsverordnung) legt fest, dass auch Banken ihre Finanzströme bezüglich Nachhaltigkeit ausweisen müssen. Daher fragen Banken bei Kreditvergaben und in ihren Jahresgesprächen nun aktiv ab, wie es um die Nachhaltigkeit des geplanten Investitionsprojektes und ihrer Firmenkunden bestellt ist. Eine schlechte Bewertung durch die Hausbank wirkt sich in Zukunft möglicherweise auf Finanzierungskonditionen aus.


Assessment-Tool zur Status-quo-Analyse

Das Enterprise Europe Network Austria hat die Uni Bozen mit der Entwicklung eines Nachhaltigkeits-Assessments beauftragt. Ein vergleichbares Tool, das so treffsicher auf die Bedürfnisse von KMU abgestimmt ist wie ECO-lyze®, gab es zuvor nicht. Bei der Entwicklung lag der Fokus darauf, dass es besonders praxisnah aufgebaut ist. Im zwei- bis dreistündigen Assessment nehmen die Berater:innen von Business Upper Austria gemeinsam mit dem Unternehmen den Status quo und firmenspezifische Ambitionen unter die Lupe. Der Reifegrad wird anhand von 23 Kriterien in den vier Bereichen Ökonomie, Ökologie, Soziales und Governance bewertet. Ergebnis ist ein Report über die Ist-Situation und den geplanten Zielzustand inklusive Priorisierung.


Erarbeitung individueller Maßnahmen

In einem Feedbackworkshop präsentiert das EEN-Team seine Analyse und zeigt Optimierungsfelder auf. Basierend darauf werden Handlungsempfehlungen und erste Schritte für das Erreichen der Soll-Situation besprochen. Die Berater:innen informieren darüber hinaus über Förderungen und relevante Unterstützungsleistungen für das Umsetzen der nächsten Schritte. Die Kosten für das Assessment und den Feedbackworkshop tragen die Europäische Kommission, das Land Oberösterreich und das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW).


Erfahrungsbericht eines KMU

Gute Erfahrungen mit dem Assessment hat die INOCON Technologie GmbH aus Attnang-Puchheim gesammelt, ein Pionier auf dem Gebiet der atmosphärischen Plasmabeschichtung. Die beiden Geschäftsführer Patrick Willner und Fritz Pesendorfer über ihre Motivation, ECO-lyze® in Anspruch zu nehmen: „Nachhaltigkeit spielt in unserer Unternehmensstrategie eine große Rolle. Wir beschäftigen uns mit Technologien zur Verbesserung von Oberflächeneigenschaften, die einfachen Materialien neue Eigenschaften geben. Wir setzen auf ressourcenschonende Technologien, die ohne Chemikalien und mit wenig Materialeinsatz auskommen. Daher wollten wir uns genauer mit den Themen ESG und Lieferkettengesetz befassen. Durch den ECO-lyze®-Workshop haben wir eine sehr gute Übersicht über die neuen Regularien bekommen.“


Potenzial aufgezeigt

Nach Feststellung des Reifegrades konnten die Unternehmer sehen, dass derzeit die Schwerpunkte ihres Unternehmens auf der ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit liegen und die Bereiche Nachhaltigkeitsmanagement und Soziales noch mehr Potenzial haben. „Mit dem Team von Business Upper Austria wurde ein Aktionsplan zur weiteren Vorgehensweise erstellt, um die wichtigsten Punkte weiter zu verfolgen“, sagen Willner und Pesendorfer.


Vorteile überwiegen

Sie sind überzeugt, dass sie durch mehr Nachhaltigkeit bei ihren Kunden Vorteile genießen werden: „Wir erwarten, dass nachhaltige Prozesse in der Zukunft an Wichtigkeit gewinnen. Eine klare Darstellung unseres Nachhaltigkeitsmanagements und CO2-Fußabdrucks wird von unseren Kunden in Zukunft gefordert werden. Durch den Workshop wurde auch klar, dass wir die Kommunikation der Themen, die wir bereits behandeln, verbessern sollten. Dieser Punkt wird für Mitarbeitersuche und -bindung in Zukunft immer wichtiger und ist sicher eine Chance für uns.“

www.inocon.at

 

ECO-lyze®

Das Assessment zur Verbesserung der betrieblichen Nachhaltigkeit von KMU ist kostenlos.  Teilnahmeberechtigt sind alle oberösterreichischen KMU. Voraussetzung ist, dass Sie sich in mit Aspekten der Nachhaltigkeit beschäftigen wollen. Die Kosten für dieses neue Service des Enterprise Europe Networks werden von der Europäischen Kommission, dem Land OÖ und dem BMAW getragen.

www.biz-up.at/innovationsfoerderung/ecolyze


Foto von Markus Mair

Markus Mair

Project Manager

Mediation of international cooperation and business partners in the field of technology and research, Enterprise Europe Network www.biz-up.at/een

Mobile: +43 664 848 1250
DI Dr. Philipp Schöftner – Projektmanager - Vermittlung internationaler Kooperations- und Geschäftspartner im Technologie- und Forschungsbereich, Enterprise Europe Network www.biz-up.at/een Business Upper Austria -  die Standortagentur des Landes Oberösterreichr

Philipp Schöftner

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