Lösungsansätze für den Logistikstandort

Logistiksymposium 2022 im Linzer Hafen: V. l.: Gottfried Buchinger, Beate Gotthartsleitner, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Alexandra Puchner, Harald Kronsteiner und Jürgen Winklbauer. © Land OÖ / Andreas Krenn
Logistiksymposium 2022 im Linzer Hafen: V. l.: Gottfried Buchinger, Beate Gotthartsleitner, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Alexandra Puchner, Harald Kronsteiner und Jürgen Winklbauer. © Land OÖ / Andreas Krenn
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner bei seiner Eröffnungsansprache im Rahmen des Logistiksymposiums 2022 im Linzer Hafen. © Land OÖ / Andreas Krenn
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner bei seiner Eröffnungsansprache im Rahmen des Logistiksymposiums 2022 im Linzer Hafen. © Land OÖ / Andreas Krenn

21.11.2022

„Logistik ist der Blutkreislauf der Wirtschaft – gerade auch für Oberösterreich als Wirtschafts- und Industrie-Bundesland Nr. 1 der Republik. Zugleich gewinnt unser Bundesland auch als Logistikstandort immer mehr an Bedeutung. Die zentrale Lage Oberösterreichs, die wirtschaftliche Stärke und die Erreichbarkeit wichtiger europäischer Wirtschaftsregionen rücken Oberösterreich immer stärker in den Fokus von Logistiknutzern. Daher hat unsere OÖ. Standortagentur Business Upper Austria mit #upperLOGISTICS2030 eine eigene Logistikstrategie für den Standort Oberösterreich erarbeitet“, erklärte Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner im Rahmen des Logistiksymposiums 2022 im Linzer Hafen. Dabei wurde die Logistikstrategie auch erstmals präsentiert, die Chancen & Herausforderungen sowie Lösungsansätze aufzeigt.

„Laut dem Austrian Logistics Indicator belegt Oberösterreich den zweiten Rang unter Österreichs Regionen. Stärken sind die Bereiche Logistikdienstleister, Technologie sowie Innovation und Forschung. Zu den zentralen künftigen Herausforderungen für den Industrie- und Produktionsstandort gehört, dass mittelfristig neue Logistikflächen mit teils anderen Funktionen gebraucht werden. Das ist eine direkte Folge des Trends, Lieferketten neu zu strukturieren. Das lange gültige Just-in-time-Prinzip funktioniert nicht mehr reibungslos“, betonte Landesrat Achleitner.

Chancen durch Nachhaltigkeit

„Angesichts der Trends zur Nachhaltigkeit, zum E-Commerce und zur Digitalisierung ergeben sich auch große Chancen, die durch sorgfältige Planung und eine abgestimmte Vorgangsweise am Standort genutzt werden können. Erstens können Logistikimmobilien zu innovativen ‚Fabriken der Zukunft‘ und damit Teil nachhaltiger und regionaler Wertschöpfungsketten werden“, erläuterte Landesrat Achleitner. Überhaupt wird Logistik durch mehrere Faktoren nachhaltiger: Ressourcenschonendes Bauen von Logistikimmobilien, regionale Verbindung von Produktion und Logistik sowie der Einsatz alternativer Antriebe sind die wichtigsten Treiber. Und schließlich sind regional ausgerichtete Lieferketten eine Möglichkeit, den Standort widerstandsfähiger gegen krisenbedingte Risiken zu machen.

Neue Tiefkühl- und Pharmahalle besichtigt

Neben der Besichtigung der neuen Tiefkühl- und Pharmahalle im Linzer Hafen standen beim Logistiksymposium 2022, das von der Business Upper Austria im Linzer Hafen veranstaltet wurde, weiters das Austrian Logistics Lab des Logistikum Steyr und ein Best-Practice Beispiel für nachhaltige Immobilienentwicklung von Panattoni Austria auf dem Programm.

Standort mit allen Stakeholdern weiterentwickeln

FH-Professor Oliver Schauer vom Logistikum stellte das Austrian Logistics Lab vor, eine Kooperation von Verein Netzwerk Logistik, Logistikum Steyr, BMK, Wirtschaftskammer und Business Upper Austria. Mit dem „Austrian Logistics Indicator“ wurde ein Tool geschaffen, das anhand von 117 Kennzahlen die Qualität von Logistik bis auf Regionsebene darstellt. Im kommenden Jahr wird mit allen Stakeholdern an der Weiterentwicklung des Logistikstandortes gearbeitet. „Die Stoßrichtungen sind dabei Immobilien, Fachkräfte und Lieferketten“, kündigte Schauer an.

Hohe Ansprüche an Nachhaltigkeit

Jürgen Winklbauer, Managing Director von Panattoni Austria, dem weltweit größten privaten Immobilienentwickler für Industrie, Gewerbe und Logistik, verwies darauf, dass in Österreich Oberösterreich und die Steiermark Zielgebiete seien. Anhand eines geplanten Projektes in der Steiermark stellte er dar, wie neue Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit gesetzt werden. „Photovoltaik beispielsweise ist mittlerweile Standard. Wir planen nicht nur ein eigenes Biomasse-Kraftwerk, sondern haben uns auch die Holznutzung für mehr als 200 Hektar Wald gesichert“, erzählte Winklbauer.

Bedarf an Logistikflächen steigt weiter

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion mit Oliver Schauer, Jürgen Winklbauer, Matthias Rassbach (ESG Unternehmensimmobilien und Mitautor der Logistikstrategie), Alexandra Puchner (Leiterin Investoren- und Standortmanagement Business Upper Austria) und Gottfried Buchinger (Donaulager Logistics) waren sich die Teilnehmer einig, dass der Bedarf an Logistikflächen weiter steigen wird und die Bedarfsdeckung eine Herausforderung ist. Das gilt gerade in Oberösterreich als wirtschaftlich starke und wachsende Region. Ein Ansatz ist, Fläche maximal auszunutzen. Damit geht man auch einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Denn: nachweisbare Nachhaltigkeit ist der Türöffner für die gesellschaftliche Akzeptanz von Logistikimmobilien.

>> Zur Fotogalerie