Neue Denkmuster für Digitalisierung

Christian Pettauer, CIO bei WESTbahn  Management © PKA /Wenzel
Christian Pettauer, CIO bei WESTbahn Management © PKA /Wenzel

02.10.2018

Die Digitalisierung hat enormen Einfluss auf unseren Alltag und auf die Wirtschaft. Sie erfordert nicht nur neues Verhalten, sondern auch ganz neues Denken. Wer zu den Gewinnern der Digitalisierung gehören will, sollte also rasch etablierte Denkmuster in Frage stellen.

„Das haben wir ja noch nie gemacht“ oder „Das machen wir schon immer so“ – Sätze, die wir alle kennen. Sie entspringen etablierten Denkmustern, die mit der Zeit zu einem ungeschriebenen Gesetz im Unternehmen geworden sind. Diese Sätze blockieren neue Ideen, Entwicklungen und Innovationen. Denn das Zeitalter der Digitalisierung stellt alle Menschen und vor allem Unternehmen vor enorme Herausforderungen: Neben Geschäftsmodellen, Prozessen und Kommunikation braucht es auch ein völlig neues Denken. Manche Unternehmen warten mit der Digitalisierung ab, einige haben noch gar keinen Plan und manche beschränken sich darauf, Prozesse wie den Warenversand zu digitalisieren. Experten sind der Meinung: So kann die Digitalisierung nicht gelingen. Die Umsetzung kann nur funktionieren, wenn auch das Management mit gutem Beispiel voran geht: Bestehende Denkmuster müssen konsequent hinterfragt werden. Neue Strukturen schaffen Vernetzung und Transparenz.

Inspiration und Austausch
Gute Ideen fallen nicht vom Himmel. Unterstützung und Inspiration sind gefragt, um die digitale Transformation zu meistern. SHFT – das neue digital forum des IT-Clusters in der oö. Standortagentur Business Upper Austria - bietet einen 360-Grad-Blick auf die Digitalisierung. Es findet am 8. November im OÖ Kulturquartier in Linz statt. Mehr als 200 Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft inspirieren die Teilnehmer mit neuen digitalen Businessideen und verblüffen mit unerwarteten Lösungsansätzen. Bei der Konferenz holen sich die Teilnehmer Ideen von ausgewählten Success Stories. Einer der Referenten ist Christian Pettauer, CIO und Experte für Automatisierung bei der WESTbahn. Er weiß aus Erfahrung, dass Digitalisierung/Automatisierung bei den Kolleginnen und Kollegen oft reserviert betrachtet wird und manchmal sogar auf offene Ablehnung stößt. „Die ‚bewährten Vorgehensweisen‘ abzuändern oder gar zu ersetzen ist kein leichtes Unterfangen. Sie sind fest verankert. Den Anker zu lichten und sich dem neuen Wind auszusetzen nicht jederfraus/jedermanns Sache“, betont Pettauer. Ein Grund dafür kann sein: Die Angst ersetzbar zu sein oder nicht mehr benötigt zu werden. Hier zu vermitteln, dass genug Arbeit vorhanden ist und auch in Zukunft sein wird, ist nur EINE der Herausforderungen“, betont der Experte.

Zeichen der Zeit erkannt
Ebenfalls bei der SHFT sind innovative Start-Ups wie presono. Bei dem Unternehmen ist digitale Affinität quasi in der Unternehmens-DNA verankert. „Was für die Experten als Herzstück gilt, ist für Offline-Branchen mit einer Herztransplantation gleichzusetzen. Die digitale Ära bringt die analoge unter Druck. Digital produzieren geht um ein Vielfaches schneller“, betont Sandra Mager,
Director Sales and Project Management bei presono. Das „onboarden“ analoger Welten auf diesen dynamischen Zug ist aus Sicht der Expertin wohl die größte Herausforderung für Mensch, Kultur und Wirtschaft. Es braucht Mut, Raum und Unterstützung, um grundlegende Strukturen in Frage zu stellen und tatsächliche Veränderung herbeizuführen. Das sind mitunter schmerzhafte Prozesse. Die Komfortzone der Gewohnheit zu verlassen sorgt bei vielen Menschen für Verunsicherung. Die SHFT 2018 ist eine hervorragende Plattform zum Netzwerken mit Top-Unternehmen. Infos und Anmeldung: www.shft.at


Das könnte Sie auch interessieren: