Roadmap für robuste Wirtschaft

Rund 20 Vertreter*innen nahmen vor Ort am Seminar teil, während 30 weitere Teilnehmer*innen virtuell den Vorträgen der Expert*innen folgten. © Business Upper Austria
Rund 20 Vertreter*innen – quer durch alle Branchen – aus den nahen Regionen nahmen vor Ort am Seminar teil, während 30 weitere Teilnehmer*innen virtuell den Vorträgen der Expert*innen folgten. © Business Upper Austria
FOUNDATION Interreg Europe

20.10.2021

Um im internationalen Wettbewerb auf Dauer erfolgreich zu sein, ist mehr als Standortsicherung und aktive Arbeitsmarktpolitik notwendig. Resilienz gilt als entscheidendes Kriterium. Das Interreg Europe Projekt Foundation konzentriert sich auf die Bedeutung von KMU und Neugründungen von Unternehmen. Das Konsortium setzt sich aus neun Projektpartnern aus neun europäischen Ländern zusammen.

Zahlreiche heimische KMU sind erfolgreich in globalen Märkten aktiv. Jährlich gibt es in Oberösterreich etwa 5.000 Unternehmensneugründungen. Um ein nachhaltiges Wachstum sicherzustellen und zukunftsweisende Arbeitsplätze durch junge Unternehmen zu schaffen, sind Initiativen notwendig. Foundation will einen Handlungsrahmen und einen Fahrplan für Regionen bereitstellen, die mit Industrieschließungen, Arbeitsplatzverlusten und Unsicherheit konfrontiert sind, um durch Zusammenarbeit wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. Mit dem Projekt soll das Wegbrechen von Leitbetrieben durch mehr Resilienz verhindert werden. In ganz Europa sehen sich öffentliche Einrichtungen zunehmend gezwungen, das wirtschaftliche Ökosystem zu unterstützen. Konkret geht es um Krisenmanagement bei der Schließung von Leitbetrieben.
 

Entwicklungen vorhersagen

Die Auswirkungen einer Schließung gehen über die direkten Beschäftigten hinaus und breiten sich wellenartig auf den gesamten regionalen Dienstleistungssektor und die Wirtschaft aus. Die Bewältigung eines solchen Strukturwandels erfordert eine proaktive Erneuerung der Unternehmenskonzepte und der politischen Unterstützung. Die Regionen werden ermutigt, Pilotprojekte auf der Grundlage ihrer eigenen Stärken einzuführen und die Unternehmen bei der Neuausrichtung angemessen zu unterstützen. Dieser proaktive Ansatz der regionalen Akteure ist von entscheidender Bedeutung, um die Widerstandsfähigkeit dieser Regionen zu stärken und sie in die Lage zu versetzen, sich dem Wandel anzupassen. Die Entwicklung dieses Interreg Europe Projekts verbindet Partner über die Grenzen hinweg. Damit können in kritischen Phasen gemeinsam alternative Wachstums- und Beschäftigungsmöglichkeiten entwickelt werden. Unterstützende Maßnahmen und Programme zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU nehmen dabei eine zentrale Rolle ein.
 

Oberösterreich im Rampenlicht

Um eine Region in Krisenzeiten (z. B. COVID-19-Krise) widerstandsfähig zu machen, wurde ein strategischer Plan entwickelt. Er soll eine Art Werkzeugkasten für Regionen, Institutionen und Unternehmen sein, wie man in Krisenzeiten und darüber hinaus überleben kann. Damit Oberösterreich auf regionaler Ebene resilienter wird, ist es zunächst einmal gut zu wissen, wie stabil die Unternehmen und KMU in der Region sind. Um die Wirtschaftsregion und alle an der Wirtschaftsleistung Beteiligten für die Zukunft und vor allem für kommende, nicht vorhersehbare Herausforderungen zu stärken, wurde ein klares Set an Verbesserungsvorschlägen in den vier Bereichen digitales Zeitalter, nachhaltige Lösungen, menschenzentrierte Technologie und neue Mobilität entwickelt. Dieses Set ermöglicht es dem Land Oberösterreich, sein Handeln sowohl in Bezug auf die Flexibilität als auch auf die langfristige strategische Planung zu verbessern und dabei die wachsende Bedeutung neuer Technologietrends im Auge zu behalten.
 

Roadmap für Resilienz

Die Projektpartner haben alle die gleichen Aufgaben – im Fokus steht der überregionale Austausch mit den Projektpartnern und der regionale Austausch mit bzw. die Einbeziehung von regionalen Akteuren wie Politik/Verwaltungsbehörden, Standortpartnern, Sozialpartnern und Leitbetrieben. Es gab bereits einen regionalen Stakeholder Workshop, bei dem die Stakeholder über das Projekt informiert wurden. Endziel des Projektes ist, Handlungsempfehlungen geben zu können, wie man das Wegbrechen von Leitbetrieben bei einem industriellen Strukturwandel verhindern kann. Aktuell ist beispielsweise der Wandel in der Automobilbranche ein bestimmendes Thema. Für eine fundierte regionale Analyse wird an einer Roadmap gearbeitet. Der „wirtschaftliche Routenplaner“ zeigt auf, welche Industrien in der Vergangenheit weggebrochen sind und zur Schließung von Leitbetrieben geführt haben. Mit der Roadmap lassen sich wirtschaftliche Entwicklungen vorhersagen und entsprechende Schlussfolgerungen ziehen.
 

Aktive Rolle von Business Upper Austria

Ende September lud die oö. Standortagentur Business Upper Austria zu einem Hybridseminar, bei dem die Bedeutung von Branchenclustern im Vordergrund stand. In einem Impulsvortrag illustrierte Christian Altmann, Leiter Cluster und Kooperationen, wie Oberösterreich die Coronakrise erfolgreich bewältigen konnte, ohne dass es in einzelnen Branchen zu einem Worstcase-Szenario kam. Dabei spielten die Cluster der Standortagentur eine wichtige Rolle. Sie dienten nicht nur als Informationsdrehscheiben und bildeten – Stichwort: Netzwerke – eine sehr dynamische und offensive Kraft, um einen wirtschaftlichen Totalabsturz zu verhindern. Die Vernetzung quer über viele Branchen und die damit verbundene Aufrechterhaltung wichtiger Lieferketten sorgten dafür, dass das Land ob der Enns im Sommer 2021 bessere Arbeitsmarktdaten als vor der Coronapandemie vorweisen konnte. Drei Cluster-Manager*innen stellten zum Abschluss der Veranstaltung die Initiativen im Detail vor. 
 

Projektpartner

Neun Partner aus neun Ländern:

  • Cork Institute of Technology (Irland)
  • Oldham Council (Großbritannien)
  • University of Oulu (Finnland)
  • Lithuanian Innovation Center (Litauen)
  • Rzeszow Regional Development Agency (Polen)
  • Pannon Business Network Association (Ungarn)
  • Municipality of Reggio Emilia (Italien)
  • Business Innovation Center of Cartagena CEEIC (Spanien)
  • Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH (Österreich)

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