Traditionsunternehmen auf neuen Pfaden

Moderne Firmenzentrale von Koti Kobra in Eberstalzell ©Koti Kobra GmbH
Traditionsunternehmen mit moderner Firmenzentrale in Eberstalzell ©Koti Kobra GmbH
Gerhard Zauner wird ab 1. Jänner 2022 die Geschäftsführung übernehmen ©Foto privat
Gerhard Zauner wird ab 1. Jänner 2022 die Geschäftsführung übernehmen ©Foto privat

16.11.2021

Frei liegende Fußmatten sind klassische Stolperfallen. Diese Tatsache ist hinlänglich bekannt. Das oö. Traditionsunternehmen KOTI Kobra GmbH produziert seit 1888 Bürsten und hat sich seit ca. 40 Jahren auf die Produktion von technischen Bürsten, Hygienebürsten und Eingangsmatten im Objektbereich spezialisiert. Mit einer patentierten Innovation hat die Firma spezielle Fußabstreifer ohne Unfallrisiko entwickelt.

Als 2016 auch die Produktion von Matten für den Privathaushalt in Angriff genommen wurde, kam vom Fachhandel immer wieder die Anfrage nach Bürsten-Matten mit besonders niedriger Höhe, sehr guter Schmutzabnahme und günstigem Preis. Nach monatelanger Entwicklungsarbeit entstand ein Produkt, dessen Konstruktion so neuartig war, dass man eine Patentierung ins Auge fasste. Mit Hilfe der oö. Standortagentur Business Upper Austria wurde der Grundstein für erfolgreiche nationale und internationale Patentanmeldungen gelegt.

Auch arrivierte Unternehmen haben bei Neuerfindungen oft Probleme, für Fragen rund um die Patentierung den richtigen Ansprechpartner zu finden. Es gibt eine Fülle an offenen Fragen und Hürden bis zur Anmeldung – vor allem wenn es um europaweite Patente geht.
 

Wertvoller Rat von Profis

Dr. Udo Gennari ist der Experte für Marken- und Patentrechte in der Abteilung Innovationsförderung der oö. Standortagentur. Besonders Klein- und Mittelunternehmen sollten ihr geistiges Eigentum durch Patente und Gebrauchsmuster (für Erfindungen), Marken (als Ursprungshinweis) und Geschmacksmuster (für Designs) schützen lassen. „Die Intellectual Property Rights, kurz IPR, sollen das geistige Eigentum von Unternehmen vor Nachahmern schützen“, sagt Gennari. Mit einer Patentanmeldung sind Firmen bestmöglich gegen den Diebstahl ihrer innovativen technischen Lösungen geschützt.


Erfindergeist und Know-how

KOTI Kobra GmbH, Österreichs größter Hersteller von Bürstenwaren für Industrie und Gewerbe, produziert seit vielen Jahren Eingangsmatten für den Objektbereich (Vertrieb durch HAGO Bautechnik GmbH, Wels). „Wir haben seit über 30 Jahren große Expertise auf diesem Gebiet“, betont Noch-Geschäftsführer Konrad Brandtner. Ab Jänner 2022 wird Herr Gerhard Zauner, der im September 2021 neu ins Kobra – Team gekommen ist, die Geschäftsführung übernehmen. Der Umsatz im Mattenbereich liegt zwischen 20 und 25% des Gesamtumsatzes. Um den Forderungen des Marktes gerecht zu werden, beauftragte er Benjamin Herzog, den Chef-Planer der Mattenabteilung, mit der Entwicklung eines entsprechenden Produktes. Schritt für Schritt entwickelte er eine stolperresistente Matte, die in zwei Größen angeboten wird. Sie ist nur 11 bis 12 mm hoch und hat auch eine ökologische Komponente. Für den größten Bestandteil der Bürsten-Matten wird Recycling-Material verwendet und sie sind für Langzeiteinsatz konzipiert. Zur Komplettierung des Programmes gibt es auch Matten mit Teppichstreifen für die Feinschmutzabnahme und kombinierte Matten Bürste/Teppich. Ein weiterer Vorteil ist die deutlich produktivere Montage, bei der hochpräzise Spritzguss- und Extrusionsteile miteinander verpresst werden. „Der Arbeitsaufwand ist vergleichsweise gering, wir sprechen hier von etwa 20 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Methoden“, betonen die Unternehmer. Die Matten sind für den Eingangsbereich von Privathaushalten vorgesehen.


Stolperfreie Matten sind gefragt

Ein großer Baumarkt hat die Matten bereits in sein Sortiment aufgenommen, ab 2022 sollen weitere Vertriebspartner folgen. Die Weichen dafür wurden nicht zuletzt mit einem bereits erteilten nationalen Patent, das soeben auf ganz Europa erweitert werden soll, gestellt. „Die Beratung durch Dr. Udo Gennari war für uns sehr wichtig. Seine Kompetenz bei der Recherche und seine Zuversicht in puncto Patentwürdigkeit der Entwicklung gaben uns erst den Mut, dieses Patentierungs-Projekt voranzutreiben.“, betonen Benjamin und Johannes Herzog, die das Projekt administrativ bearbeiten, unisono.
 

Kostenlose Beratung

Die Beratung von Udo Gennari fand im Rahmen des Enterprise Europe Networks statt, dem weltweit größten Business Support Netzwerk. Es steht KMU mit 3.000 Experten*innen in 60 Ländern kostenlos zur Seite.

www.een.at


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