400 Gäste beim „Hochamt der Wirtschaft“

Digitale Transformation steht erst am Beginn

Keynote-Speaker Christian Baudis machte den Unternehmen Mut, in neuen Geschäftsmodellen zu denken. © Roland Pelzl / cityfoto
Keynote-Speaker Christian Baudis machte den Unternehmen Mut, in neuen Geschäftsmodellen zu denken. © Roland Pelzl / cityfoto
UP-Date Podium: Diskutierten die Standortherausforderungen für Oberösterreich: (v.l.) RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller, Digitalunternehmer Christian Baudis, Moderatorin Nadja Bernhard, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und IV-Präsident Axel Greiner. © Roland Pelzl / cityfoto
Diskutierten die Standortherausforderungen für Oberösterreich: (v.l.) RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller, Digitalunternehmer Christian Baudis, Moderatorin Nadja Bernhard, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und IV-Präsident Axel Greiner. © Roland Pelzl / cityfoto

02.10.2019

Zum „Hochamt der Wirtschaft“, wie Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner die Veranstaltung UP Date Standort Oberösterreich bezeichnete, kamen Dienstagabend mehr als 400 Gäste ins Palais Kaufmännischer Verein in Linz. Das Thema des Abends: Welchen Herausforderungen steht Oberösterreich mit Perspektive 2030 gegenüber und wie rüsten wir uns dafür?

Markus Achleitner nannte in seinem Eingangsstatement auch gleich die vier „Gamechanger“, die die nächsten Jahre prägen werden: die demografische Entwicklung und damit Fachkräfte, Energie, Mobilität und die digitale Transformation. Letztere stand im weiteren Verlauf des Abends dann klar im Vordergrund.

Das lag nicht zuletzt an Keynote-Speaker Christian Baudis, Digitalunternehmer und ehemaliger Chef von Google Deutschland. Denn er stellte zur digitalen Transformation fest: „Die wirkliche Veränderung beginnt jetzt erst. Das Internet wie wir es kennen, ist dafür nur die Basis. Daraus lassen sich jetzt Geschäftsmodelle und Wettbewerbsvorteile machen – wenn die Unternehmen lernen, damit umzugehen.“ Wer beispielsweise in der Lage ist, aus Daten Vorhersagen und damit Kundennutzen zu generieren, der werde zu den großen Gewinnern der digitalen Transformation zählen.

Auch bei der anschließenden Podiumsdiskussion stand die digitale Transformation und wie der Standort damit umgeht, im Vordergrund. WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer betonte, dass die heimischen Unternehmen Digitalisierung in erster Linie als Chance sehen. Bei der Umsetzung würden sie von der WKOÖ unterstützt – etwa mit Förderungen, aber auch mit Know-how. IVOÖ-Präsident Axel Greiner sah den Standort OÖ durch die Vernetzung innerhalb der Branchen und spartenübergreifend im Vorteil. „Wir haben Kooperation gelernt in vielen Jahren der Clusterpolitik. Große Unternehmen arbeiten kleinen zusammen, Wirtschaft mit Forschung. Das ist ein großer Vorteil.“ Eine Herausforderung sei aber Bildung/Ausbildung. „Wir müssen alle Arbeitnehmer mitnehmen, sie entsprechend qualifizieren und ausbilden“

In dieselbe Kerbe schlug auch Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ. Die Banken stünden mitten in der Transformation, praktisch alle Services sind bereits digitalisiert. Aber viele Kunden hätten noch Berührungsängste mit der digitalen Technologie. Vor allem bei der Generation 50+ nutze deutlich weniger Kunden Online-Services. In der unüberschaubaren Menge an digitalen Service gehe es vor allem um Vertrauen.

Wie Oberösterreich und Mitteleuropa generell im internationalen Vergleich dastehen, fasste Christian Baudis zusammen. In Oberösterreich gebe es gute Ansätze, die großen Zukunftsthemen werden allesamt besetzt. Asien weise vergleichsweise noch eine höhere Innovationskraft auf, weil es durch den Staatskapitalismus eine enorme Umsetzungsstärke gebe. In Nordamerika entstehe Innovation durch die stark unternehmerische Kultur, auch was den Umgang mit Scheitern betreffe. Hinzu komme in beiden Regionen eine gewaltige Menge an Risikokapital, das vor allem Start-ups zur Verfügung stehe.

Veranstalter war Business Upper Austria.

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LT1-Bericht vom OÖ Zukunftsforum 2019: UP Date Standort OÖ


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