Standort Oberösterreich ist widerstandsfähig

01.02.2022

Wie der Standortbericht 2021 zeigt, hat Oberösterreich die (ersten) beiden Pandemiejahre deutlich besser bewältigt als andere Regionen in nationalen und internationalen Vergleich. Neben dem Arbeitsmarkt sind Exporte, Neugründungen und Forschungsaktivitäten Maßzahlen für diesen Befund.

Arbeitsmarkt

Der oberösterreichische Arbeitsmarkt hat 2021 überraschend schnell und vor allem in einem überraschend hohen Ausmaß zugelegt. Die Arbeitslosenquote von 3,8 % war seit dem Jahr 2011 im Oktober nicht mehr so niedrig. Im Dezember 2021 lag die Arbeitslosenquote im Bundesland bei 5,5 %, was dem niedrigsten Stand für Dezember seit dem Jahr 2008 entspricht.

Junge Menschen unter 25 Jahren waren dabei die Gruppe, die am stärksten von durch Covid-19 verursachter Arbeitslosigkeit betroffen war. Im Jahr 2021 konnte diese Gruppe wiederum am stärksten vom Aufschwung am Arbeitsmarkt profitieren. Die Arbeitslosenquote dieser Altersgruppe lag im Dezembervergleich am deutlichsten unter dem Vorkrisenniveau. Eine Betrachtung auf Branchenebene zeigt, dass der Anstieg an unselbständig Beschäftigten in Oberösterreich Juni und Dezember 2021 insbesondere vom Bausektor, dem Einzelhandel., der Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, der öffentlichen Verwaltung sowie dem Gesundheitswesen getrieben wurde. In der Herstellung von Waren war indessen, trotz Kurzarbeitsregelungen, ein 1,55 Rückgang in der Anzahl der unselbständig Beschäftigten zu beobachten. Dieser Rückgang ist allerdings dem Anstieg im Bereich der Arbeitskräfteüberlassung gegenüberzustellen, denn Unternehmen in der Herstellung von Waren haben in der Krisenzeit verstärkt auf flexiblere Beschäftigungsmodelle gesetzt.

1,55 Arbeitslose pro offener Stelle

Oberösterreich wird stark vom Mangel an qualifizierten Arbeitskräften getroffen. Im Dezember 2021 kamen im Bundesland lediglich 1,55 arbeitslose Personen auf eine offene Stelle (Österreich: 3,29). Auch bei den Lehrlingen verschärft sich die Situation zwischen gesuchten und verfügbaren Arbeitskräften in Oberösterreich. Im Dezember 2021 wurden 29,1 Lehrstellensuchende auf 100 offene Lehrstellen beobachtet. Das ist der mit Abstand niedrigste Wert der Vergleichsbundesländer und lag deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt von 98,2.

Neugründungen: In den ersten drei Quartalen 2021 ist die Zahl der Neugründungen nach vorläufigen Zahlen um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen

Exporte: Die vorläufigen Exportdaten für das erste Halbjahr 2021 zeigen im Vergleich zu 2020 ein Plus von 18 Prozent bei den Ausfuhren und einen höheren Wert als im Vorkrisenjahr 2019.

Forschung und Entwicklung: Oberösterreich war auch 2021 das mit Abstand patentaktivste Bundesland. An jeder fünften Patentanmeldung mit mindestens einem österreichischen Erfinder/einer österreichischen Erfinderin war zumindest eine Person aus Oberösterreich beteiligt. Inhaltlich ist Oberösterreich bei den Zukunftsthemen „Automatisierung/Robotik“, „Digitale Transformation“, „Connected & Efficient Mobility“ sowie „Effiziente & nachhaltige Industrie und Produktion“ überdurchschnittlich aktiv.

Den Standortbericht 2021 mit Grafiken, Zahlen und Fakten zur Entwicklung 2021 finden Sie hier zum Download.