Alois Ferscha

Alois Ferscha | Johannes Kepler Universität Linz, Pro2Future, Research Studio PCA

Professor für Informatik, Vorstand Institut für Pervasive Computing; Wissenschaftlicher Leiter COMET K1 Zentrum Pro2Future und Research Studio Pervasive Computing Applications


Kurzprofil

Alois Ferscha studierte Informatik an der Technischen Universität Wien (TU Wien) und der Universität Wien (Uni Wien) und war am Institut für Angewandte Informatik der Universität Wien als Assistent und außerordentlicher Professor tätig (1986-1999). Im Jahr 2000 kam er als ordentlicher Professor an die Johannes Kepler Universität Linz, wo er das Institut für Pervasive Computing gründete und seither leitet. Er ist wissenschaftlicher Leiter des Research Studio PCA (Pervasive Computing Applications) und Präsident der Österreichischen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktion (ÖWGP). Im Jahr 2015 schlug er das COMET K1-Zentrum Pro2Future (Produkte und Produktionssysteme der Zukunft) vor, das 2017 bewilligt und gegründet wurde und das er als CSO leitet. Er hat mehr als 25 nationale (FFG, IKTdZ, PdZ) und internationale (EU FP6, FP7) Projekte in den Bereichen Pervasive/Ubiquitous/Wearable/Cognitive Computing, Cognitive Products, Wireless Sensor/Actuator Systems, Multimodal HCI und High Performance Simulation erfolgreich vorgeschlagen, wissenschaftlich begleitet, aktiv erforscht, geleitet und abgeschlossen. Er war Gastprofessor/Forscher an internationalen Universitäten (UoGenova, UoOregon, UoMaryland, UoTurin), hat mehr als 300 wissenschaftliche Veröffentlichungen mit Peer-Review verfasst und ist als Redakteur und Gutachter für renommierte Fachzeitschriften tätig. Er ist Berater für Forschungsagenden auf nationaler (BMK, BMDW BMLV) und EU-Ebene (DG CONNECT) und war Mitglied zahlreicher Komitees bekannter Konferenzen (PERVASIVE, UbiComp, ISWC, WWW, PerDis, INTETAIN, PADS, DS-RT, SIGMETRICS, MASCOTS, MSWiM, MobiWac, TOOLS, Euro-Par, PNPM, ICS, etc. ), leitete z. B. PERVASIVE 2004, ISWC 2009, IOT 2017, und TCP leitete z. B. IEEE DS-RT, PERVASIVE, DOA SVI, MASCOTS, PADS. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet (z. B. Heinz-Zemanek-Preis, Innovationspreis, Multimedia Staatspreis, Ö-WGP Zukunftspreis).

 

Vortrag

"Produkte mit kognitiven Fähigkeiten – Miniaturisierte, eingebettete KI."

Technologische Fortschritte wie die radikale Miniaturisierung der Mikroelektronik, das weitere Voranschreiten der globalen Vernetzung und die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz haben in den letzten beiden Dekaden zu völlig neuen industrie- und wirtschaftsrelevanten Einsatzszenarien eingebetteter Intelligenz und damit zu hochinnovativen Produktgestaltungsmöglichkeiten geführt. Miniaturisierung, Digitalisierung, Datenverschränkung und Virtualisierung eröffnen ein nie da gewesenes Spektrum an Möglichkeiten für zukünftige Produkte (intelligente Produkte, digitale Produkte) und Herstellungsprozesse (intelligente Fabriken, digitale Produktion, virtuelle Fabriken). Erstmals können und müssen Produkte und Produktionssysteme als eng verwoben verstanden, gestaltet, entwickelt und betrieben werden. Produkte und Produktionssysteme werden in Zukunft mehr ineinander verschränkt sein als je zuvor. Zentral in dieser Verschränkung wird die Ausgestaltung autonomer, echtzeitfähiger, vertrauenserzeugender, vernetzter, kollektiver, eingebetteter Intelligenz in Produkten sein. Die nächste Generation intelligenzaugmentierter Produkte wird absehbar menschenähnliche kognitive Fähigkeiten (Erkennen, Wahrnehmen, Interpretieren, Verstehen, Gewahrsein, Memorieren und Lernen, Antizipieren und Vorhersagen, Planen, Vergessen, Intuition, Schlussfolgern und Entscheiden) haben und mit entsprechendem kognitionsgesteuerten, aufmerksamkeitssensitiven Handeln ausgestattet sein – kognitive Produkte also, die im technischen Sinne denken werden. Die Konsequenz ist eine völlig neue, mitdenkende Produkt- und Industrietechnik, gesteuert durch kleine und kleinste, robuste, zuverlässige, flexible, autonome, teilweise energieautarke und echtzeitfähige miniaturisierte, eingebettete Künstliche Intelligenz.

Im Rahmen von >> Digitale Transformation
 

Zitat

„Wir brauchen eine Künstliche Intelligenz, die die menschliche Intelligenz komplementiert, nicht kopiert!“