Reise in die Arbeitswelt der Zukunft

Bei den Wiener Stadtwerken holten sich die Teilnehmer:innen auch Infos zum Community Recruiting
Bei den Wiener Stadtwerken holten sich die Teilnehmer:innen auch Infos zum Community Recruiting © Business Upper Austria
Im Hotel Sacher drehte sich alles um das aktive Einbinden der Mitarbeiter in die täglichen Arbeitsprozesse
Im Hotel Sacher drehte sich alles um das aktive Einbinden der Mitarbeiter in die täglichen Arbeitsprozesse © Business Upper Austria
V. l.: Katharina Ehrenmüller (Pro Active) und Gerhard Heidlmair (Heidlmair Kommunikation)
V. l.: Katharina Ehrenmüller (Pro Active) und Gerhard Heidlmair (Heidlmair Kommunikation) © Business Upper Austria
V. l.: Philipp Grill (Pro Active), Sandra Höglinger (Röchling Industrial Oepping), Julia Stierberger (Klinikum Wels-Grieskirchen)
V. l.: Philipp Grill (Pro Active), Sandra Höglinger (Röchling Industrial Oepping), Julia Stierberger (Klinikum Wels-Grieskirchen) © Business Upper Austria
V. l.: Katrin Kainz, Silvia Tomancok, Nina Wagner und Stefan Etzelstorfer (alle vier Magistrat Linz)
V. l.: Katrin Kainz, Silvia Tomancok, Nina Wagner und Stefan Etzelstorfer (alle vier Magistrat Linz) © Business Upper Austria

11.12.2023

Neue Formen der Zusammenarbeit, zeitgemäße Führung, flexible Arbeitszeitmodelle und veränderungsfähige Organisationsformen – zu genau diesen Themen holten sich 15 Personalmanagerinnen und -manager sowie Führungskräfte aus zehn oberösterreichischen Unternehmen bei einer Learning Journey Impulse. Business Upper Austria und Pro Active konzipierten, begleiteten und moderierten die Reise nach Wien unter dem Motto „New Work“.  

Von 21. bis 22. November besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlichste Betriebe – angefangen von den Wiener Stadtwerken über Hotels bis hin zu einem Möbelkonzern. Das Programm umfasste insgesamt 6 Stationen:


Wiener Stadtwerke-Gruppe

Das vielseitige Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, ein Klimaschutzkonzern mit höchster Dienstleistungsqualität zu werden. Für die Begleitung dieses großen Transformationsprozesses ist die interne Abteilung Change Management und Unternehmenskultur verantwortlich. Nicht nur der Klimawandel treibt die nötige Veränderung voran, sondern auch der demografische Wandel und der erhöhte Personalbedarf der nächsten zehn Jahre infolge der Fluktuation und bevorstehenden Pensionierungen. Daher setzen die Wiener Stadtwerke verstärkt auf Employer Branding und gezielte Recruiting-Maßnahmen, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und für die gemeinsame Transformation zu gewinnen (z. B. Frauen in Technik & IT, Lehrlinge, Menschen mit Behinderung, LGBTIQ+ Community). Das Unternehmen hat ein Vielfaltsgremium, verfolgt eine klare Vielfaltsstrategie und beobachtet den Fortschritt über ein Vielfaltsmonitoring. Eine klare Null-Toleranz-Haltung gegenüber Diskriminierung, Mobbing und Belästigung mit den entsprechenden Anlaufstellen und Unterstützungsformaten bildet die Grundlage für eine respektvolle und inklusive Arbeitsumgebung. Bei all dem steht Führung als Drehscheibe und Multiplikator der Transformation im Fokus, denn die Führungskräfte sind selbst Teil des Veränderungsprozesses und dienen als Vorbild.
www.wienerstadtwerke.at


Roche

Das weltweit tätige Pharmaunternehmen zählt in Österreich 126 Beschäftigte, 84 Prozent davon sind weiblich. Rasche Marktveränderungen und die wachsende Komplexität im Gesundheitssystem führten dazu, dass bestehende Arbeitsweisen überdacht und die agile Transformation vorangetrieben wurden. Ein wesentlicher Ansatz dieser Transformation war die Trennung der traditionellen von der inhaltlichen Mitarbeiterführung. Führung wurde neu definiert. Leadership kann sich in vier unterschiedlichen Rollen manifestieren: Visionär, Architekt, Coach und Katalysator. Auch wenn eine Veränderung der Arbeitsweise und Unternehmenskultur eine besondere Herausforderung sein kann, so reagieren Mitarbeiter:innen sehr positiv auf das Empowerment, das sie nun erfahren. Das Mehr an Verantwortung geht einher mit einem Mehr an Motivation. Vor allem jüngere Generationen sind in diesem agilen System mit sehr flachen Hierarchien und großem Handlungsspielraum besonders motiviert. Darüber hinaus sind die Quantität und Qualität an Innovation messbar gestiegen. Mitarbeiter:innen und Führungskräfte gehen besser mit komplexen externen Themen, Marktgegebenheiten und -veränderungen um. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Feedbackkultur bei Roche Austria ein: Den Beschäftigten stehen dafür zahlreiche Tools sowie regelmäßige Schulungen zur Verfügung.

„Eine authentische und funktionierende Feedbackkultur ist essenziell in der Entwicklung hin zur agilen Organisation“, ist Barbara Punz, Business Enablement & Collaboration Lead bei Roche Austria, überzeugt.

www.roche.at


magdas

Das Hotel magdas ist ein Ausbildungsbetrieb der Caritas, der Qualifizierungen bis zur Lehrabschlussprüfung für Menschen mit Fluchterfahrung aus 20 Ländern anbietet. An Herausforderungen wie Sprachbarrieren wird aktiv gearbeitet, unter anderem mit interkulturellen Trainings. Magdas ist ein Social Business, das soziale Probleme mit wirtschaftlichen Mitteln löst. Von den aktuell 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben rund zwei Drittel einen Migrationshintergrund. Insgesamt sind elf Lehrlinge beschäftigt. Das Recruiting erfolgt über Kooperationspartner und Partnerschulen. Für die Lehre sind Deutschkenntnisse auf dem Niveau A2 oder B1 erforderlich, wobei Nachhilfe angeboten wird.

„Ich rate, Menschen bereits bei ihrer Grundversorgung an jenen Orten aufzunehmen, wo sie auch arbeiten werden, und dabei Regionen mit Fachkräftemangel zu berücksichtigen“, sagt Geschäftsführerin Gabriele Sonnleitner.

www.magdas-hotel.at


Hotel Sacher

Das Unternehmen Sacher hat 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 2023 einen Umsatz von 90 Millionen Euro erwirtschaftet. Den Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern steht ein Budget für spezielle Gästewünsche zur Verfügung. Unter dem Motto „Menschen verzaubern Menschen“ können sie damit ihre Gäste begeistern. Das Onboarding dauert zwei Tage und beinhaltet auch eine Schulung zum Thema „Corporate Brand“. Eine eigene App informiert aktuell über Umsätze des Unternehmens und wichtige Mitteilungen werden in mehrere Sprachen übersetzt. Eine zentrale Methode für Innovation im Unternehmen ist Projektarbeit. Auch Lehrlinge werden in diese kreativen Prozesse eingebunden. Beim sozialen Projekt „Apropos: Perspektivenwechsel“ arbeiteten Lehrlinge und Verkäufer mit Obdachlosen zusammen. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Methoden und Projekte zeigt sich in den Ergebnissen: Während die durchschnittliche Fluktuation im Tourismus fast 20 Prozent beträgt, freut sich das Hotel Sacher über eine überaus beständige Belegschaft.
www.sacher.com


JobTwins

Jobsharing hat viele Vorteile. Das betrifft vor allem die Urlaubs- und Krankenstandvertretung sowie den Wissenstransfer bei Kündigung. Ebenso fördert Jobsharing die Diversität, da viele Frauen in Teilzeitführungspositionen arbeiten. Und obwohl die Einstellung von zwei Teilkräften statt einer Vollzeitkraft etwas teurer ist, da Ressourcen wie Laptops und Handys für beide Arbeitskräfte benötigt werden, hat die Plattform JobTwins regen Zulauf. Sie ermöglicht mit Persönlichkeitstests eine gezielte und passende Paarung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Konzept schafft einen neuen Talentepool, indem Unternehmen in ihren Stellenanzeigen angeben, dass Jobsharing möglich ist. Betriebe berichten von bis zu 33 Prozent mehr Bewerbungen. Auch oberösterreichische Unternehmen setzen Jobsharing bereits erfolgreich ein – sowohl bei Führungspositionen als auch bei Expertenrollen. Auf der JobTwins-Plattform sind derzeit 1.500 Nutzerinnen und Nutzer registriert.
www.jobtwins.work


Ikea

Mit 3.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in acht Bundesländern setzt Ikea in Österreich auf Diversität und Inklusion. Die Uniformen bei Ikea sind frei wählbar, sodass Frauen, Männer und nicht-binäre Menschen individuell entscheiden können, was sie tragen möchten. Ein zentraler Ansatz bei Ikea ist die Coworker Resource Group (CRG). Verschiedene Gruppen repräsentieren unterschiedliche Interessen und führen jährliche Befragungen bei allen Beschäftigten durch. Die Gruppen sind aktiv an der Gestaltung von Unternehmensmaßnahmen beteiligt, indem sie Strategien kritisch hinterfragen. Die Ideen werden direkt an die Country Manager weitergeleitet, die mutige Entscheidungen treffen, einschließlich der Zuteilung von Budgets für umsetzbare Ideen. Ikea legt großen Wert auf klare Richtlinien und setzt auf Mut und Einfachheit als zentrale Werte. In Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter wird streng darauf geachtet, dass in allen Gremien 50 Prozent der Mitglieder Frauen sind.
www.ikea.com


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