Nächste Runde für Spitzenforschungszentren in Oberösterreich

Künstliche Intelligenz © Pixabay/sujins
Künstliche Intelligenz © Pixabay/sujins

06.07.2022

COMET Kompetenzzentren betreiben anwendungsorientierte Spitzenforschung auf höchstem Niveau. Drei aus dem bundesweiten COMET-Programm geförderte K1-Kompetenzzentren mit Hauptsitz in Oberösterreich – Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH), Kompetenzzentrum Holz GmbH - Wood K plus und K1-MET GmbH – konnten sich erfolgreich bei der wettbewerbsintensiven sechsten Förderausschreibung behaupten und sichern sich – beginnend mit 2023 – die Finanzierung von rund 23 Millionen Euro je Zentrum für die ersten vier, von insgesamt acht Jahren. Zudem sind oberösterreichische Leitbetriebe und Forschungszentren an der Innovationsarbeit des neuen COMET K1-Zentrums HyCentA beteiligt, welches im Bereich der Wasserstofftechnologien forscht und auch vom Land Oberösterreich gefördert wird.

Software Competence Center Hagenberg - INTEGRATE für eine moderne, intelligente Digitalisierung

Unter dem neuen COMET K1-Zentrumsnamen INTEGRATE stellt die im Jahr 1999 gegründete SCCH unter der bewährten Eigentümerschaft – Johannes Kepler Universität Linz, Verein der Partnerfirmen des Software Competence Center Hagenberg und Upper Austrian Research GmbH – in den Bereichen Data & Software Science komplett neu auf und erweitert sich zu einem „Competence Center for Integrated Software- and AI-Systems“. Es verfolgt einen ganzheitlichen Technologieansatz in der anwendungsorientierten Forschung und kombiniert das Beste aus allen Ansätzen zu einer integrierten Lösung. Als erstes anwendungsorientiertes Forschungszentrum betrachtet es dabei nicht nur Künstliche Intelligenz und Software, sondern auch aufkommende Technologien wie Quantencomputing oder Neuromorphic Computing. Damit können für die stetig steigenden Anforderungen an Geschwindigkeit, Leistungsfähigkeit, Miniaturisierung und Energieeffizienz die jeweils besten Lösungen entwickelt werden. INTEGRATE ermöglicht allen den Zugang zur gesamten Breite einer modernen, intelligenten Digitalisierung.

Den Weg in Richtung Ökologische Transformation der Industrie mit seinen Anforderungen der CO2-Neutralität und Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen weisen unterschiedliche Stoßrichtungen. Darunter fallen die Themenkreise Bioökonomie und der Ausbau erneuerbarer Energieträger.

WOOD K plus - Transformation zu einer nachhaltigen Bioökonomie

Mit seinen Forschungsarbeiten zu neuen Werkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und moderner Prozesstechnologie leistet Wood K plus seit über 20 Jahren einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Industrie. Nun konnte das Zentrum mit dem Forschungsprogramm „WOOD – Transition to a sustainable bioeconomy“ diese Vorreiterrolle wieder einmal behaupten. An drei Forschungsstandorten in Linz, Tulln und St. Veit werden bio-basierte funktionalisierte Materialien entwickelt – wie neue Holzwerkstoffe für Möbel und Bau, hochleistungsfähige Carbon-Werkstoffe, nachhaltige Verpackungen, hochwertige Fasern, thermische Isolierungen, oder natürliche Composite-Werkstoffe für viele Anwendungen, z.B. Fahrzeuge und Windkraftwerke. Auch die Digitalisierung nimmt dabei einen immer wichtigeren Stellenwert ein. So soll bio-basierte Sensorik unter anderem auch zu einer Verbesserung der Klimabilanz im Bausektor führen.

K1-MET - Innovationen für eine nachhaltige und klimaneutrale Metallurgie

Beim Ausbau von erneuerbaren Energieträgern spielt Wasserstoff in der energieintensiven Industrie eine Schlüsselrolle. K1-MET hat sich dem Ziel einer nachhaltigen und klimaneutralen Metallurgie verschrieben und war bereits als wissenschaftlicher Partner am Aufbau der H2FUTURE Pilotanlage am Werksgelände der voestalpine beteiligt. Das Forschungszentrum hat starke Kompetenzen aufgebaut und wird den Weg zu CO2-neutralen Produktionsprozessen weiter gestalten. Auch gilt es, CO2 gemeinsam mit Wasserstoff als Wertstoff in den Bereichen zu nutzen, wo das Erdgas (noch) nicht vermieden werden kann. Aus den beiden Gasen wird synthetisches Methan – der Hauptbestandteil von Erdgas – hergestellt. Durch Sektorkopplung kann dann das „grüne“ Gas von Industriesektoren verwendet werden. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass bestehende Infrastrukturen – wie Leitungsnetze und Gasspeicher – genutzt werden können.

HyCentA - Forschung in allen Bereichen der Wasserstoffwirtschaft

Als die wichtigsten Industrieregionen in Österreich besteht zwischen Oberösterreich und der Steiermark eine stabile Verbindung im Bereich der Forschung und Entwicklung. Mit dem neuen COMET K1-Zentrum HyCentA mit Sitz in Graz wird diese im Bereich Wasserstoff weiter deutlich gestärkt. Am Zentrum wird in allen Bereichen der Wasserstoffwirtschaft geforscht. Das Spektrum reicht von Innovationen bei der Erzeugung von Wasserstoff über neue Speicher- und Verteilungstechnologien bis hin zur Anwendung in der Mobilität, der Industrie und dem Energiesektor. Leitbetriebe und Forschungszentren aus Oberösterreich sind an der Innovationsarbeit beteiligt und steuern gemeinsam mit dem Land Oberösterreich insgesamt rund 1,5 Millionen Euro bei.