18.04.2016
Auch wenn heimische Unternehmen durch die traditionell guten Beziehungen zwischen dem Iran und Österreich einen Startvorteil haben: Beim Markteinstieg gilt es viele kulturelle Feinheiten und rechtliche Aspekte zu beachten. Diese waren Thema bei der Veranstaltung „Companies – start your engines“ mit dem iranischen Botschafter S.E. Dr. Ebadollah Molaei in Linz. „Rund 18 Prozent der österreichischen Exporte in den Iran kommen derzeit aus Oberösterreich, da gibt es natürlich viel Potenzial“, betont WK-Vizepräsidentin Mag. Angelika Sery-Froschauer. Werner Pamminger, Geschäftsführer von Business Upper Austria, stellte den Unternehmen das Projekt „Roadmap2Iran“ vor. „Der Automobil-Cluster unterstützt Unternehmen auf ihrem Weg in den Iran, indem Themen von Vertrieb über interkulturelle Fragen bis hin zur operativen Auftragsabwicklung gemeinsam behandelt werden.“
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Automobil-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria und der Wirtschaftskammer OÖ. 30 interessierte Unternehmen nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu informieren und Erfahrungsberichten heimischer Iran-Exporteure zu folgen. Derzeit gibt es einen großen Run auf diesen Markt und nach der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen werden viele Firmen diesen „neuen - alten“ Markt wiederentdecken. Umso wichtiger ist es, den Einstieg gut vorzubereiten.
Handschlag zwischen Frau und Mann unüblich
Das reicht von den üblichen Themen wie rechtlichen Rahmenbedingungen und Zahlungsmodalitäten bis hin zu interkulturellen Fragen. So ist es ratsam, beim Anbahnen von Kontakten immer auf höchster Ebene zu beginnen. In technischen Fragen sind die Iraner allgemein bestens informiert. Man muss ihnen nicht erklären, welche Technologie die beste ist – das wissen sie. Zudem werden Entscheidungen oft sehr rasch gefällt. Und nicht zuletzt geht es um Business-Etikette: Ein Handschlag zwischen Frau und Mann ist beispielsweise nicht üblich.
"Der ausgezeichnete Ruf der Österreicher/Innen im Iran ist ein Garant für eine stabile wirtschaftliche Beziehung."
S.E. Dr. Ebadollah Molaei, iranischer Botschafter in Wien
„Die guten bilateralen Beziehungen zwischen dem Iran und Österreich werden auch in der Zukunft beibehalten werden. Der ausgezeichnete Ruf der Österreicher/Innen im Iran für ihre gute, partnerschaftliche Zusammenarbeit und die hohe Qualität der Produkte ist ein Garant für eine stabile wirtschaftliche Beziehung“ betonte der iranische Botschafter S.E. Dr. Ebadollah Molaei. Der österreichische Wirtschaftsdelegierte für den Iran, Dr. Georg Weingartner, sitzt in Teheran und ist für die heimische Wirtschaft der richtige Ansprechpartner vor Ort. Er freut sich über das enorme Unternehmer-Interesse am Iran. „Es geht vor allem um den Technologietransfer, der zwischen Österreich und dem Iran zum Beispiel auch in der Automobilindustrie entscheidend sein wird“, verweist Weingartner auf das Memorandum of Understanding, welches zwischen dem Automobil-Cluster Oberösterreich und der Iranian Auto Parts Manufacturers Association (IAPMA) Anfang April unterzeichnet wurde.
Das könnte Sie auch interessieren:
Award für gemeinsames
Dissertationsprojekt